Der Ausbau der Autosparte bei McLaren gilt mitunter als einer der Gründe für die Trennung von Mercedes, dennoch glaubt Ron Dennis, dass gerade die Konzentration auf den Sportwagenbau McLaren gut getan hat. Seit seinem - nicht ganz freiwilligen - Abschied als Chef des Formel-1-Teams hat Dennis die Sportwagen-Entwicklung vorangetrieben und der MP4-12C wird als erstes neues Modell erscheinen. Für den McLaren-Chef dient die neue Linie vor allem der Entwicklung der Marke, wobei er bei aller Freude über die Stärkung des Namens McLaren noch nicht auf alte Partner vergessen will.

"Wir hatten ein paar tolle Partner - und da muss ich Mercedes erwähnen. Sie waren phänomenal starke Partner für uns und es gab eine Zeit, als wir stark und lange darüber nachdenken mussten, was das Richtige für McLaren ist. Wenn ich mir die Errungenschaften von Ferrari ansehe und was wir mit McLaren vorhaben, dann ist es für uns das vollkommen Richtige, wenn wir auf unserem eigenen Acker pflügen. Das ist eine Win-Win-Situation für alle. Ich freue mich für das zukünftige Brawn und Mercedes GP Team und letztendlich waren wir sehr darauf bedacht, bei der Lösung der Probleme bei Brawn zu helfen", sagte er am Wochenende.

Der arme Boss

Nach seiner Ansicht sei McLaren in der Formel 1 immer so gewesen. Man habe Entscheidungen zum Vorteil der Formel 1 getroffen. "Die meiste Zeit, wenn nicht sogar immer. Ich hatte in meiner Karriere Höhen und Tiefen und ich akzeptiere, dass man als Boss manchmal die Verantwortung für Dinge übernehmen muss, die nach eigener Auffassung nicht immer unter der eigenen Verantwortung stehen. Nichtsdestotrotz ist das Teil des Lebens als Boss und das muss ich tun", sinnierte Dennis.

Eine Rückkehr als Teamchef konnte er ausschließen, auch wenn sein Auftritt in Abu Dhabi nach dem Amtsende von Max Mosley zu Spekulationen geführt hatte. "Nein, nein, nein", meinte er zur Möglichkeit, wieder Teamchef in der Formel 1 zu werden. "Meine Rolle in der aktiven Formel 1 ist definitiv zu Ende. Ich werde zu ein paar Grands Prix kommen, weil ich das liebe. Mein Gehirn ist bei McLaren, aber mein Herz ist im Motorsport, also werde ich sicher bei ein paar Grands Prix sein. Es wird aber nicht an der Boxenmauer sein und ich werde nichts Anderes als ein Zuschauer sein. Letztendlich lebe und atme ich für McLaren und das wird sich nie ändern."