Prodrive will zwar noch nichts kommentieren, aber der Deal zur Übernahme des Renault-Teams scheint mittlerweile sehr wahrscheinlich zu sein. So berichtet die Times, dass David Richards das Team übernehmen und es weiter von dem bestehenden Werk in Oxfordshire betreiben wird. Bei den Verhandlungen soll neben Richards und Renault auch Bernie Ecclestone mitgewirkt haben. Offizielle Aussagen gibt es dazu allerdings noch keine. So tagte am Dienstagabend zwar das Renault-Präsidium und dürfte dort dem Verkauf des Teams zugestimmt haben, doch erst wenn auch der Vorstand kommende Woche seinen Segen gibt, ist alles in trockenen Tüchern. Dessen Zustimmung gilt allerdings auch als sehr sicher.

Bereits seit zwei Monaten laufen die Verhandlungen im Hintergrund, Richards wird als Teamchef fungieren und Renault wird nur einen Minderheitsanteil am Rennstall behalten. Die formale Übernahme könnte allerdings noch ein Jahr auf sich warten lassen, der Name des Teams dürfte in der Zeit bei Renault bleiben, auch wenn eine Kombination mit dem Namen Prodrive ebenfalls möglich erscheint.

Die passenden Konditionen

Wie viel Richards für die Übernahme des Teams bezahlen wird, ist nicht bekannt, er hatte aber immer betont, dass er nur zu für ihn angemessenen Konditionen wieder in die Formel 1 einsteigen wird. Die dürfte er auch erhalten haben, denn Renault hatte zuletzt deutlich gemacht, sich in der Formel 1 nicht mehr wohl zu fühlen und das Prodrive-Angebot soll das einzige gewesen sein. Für die 500 Mitarbeiter in Enstone dürfte die Übernahme bedeuten, dass einige gehen müssen - das ist angesichts der Ressourcenlimitierungen der FOTA aber ohnehin notwendig. Robert Kubica soll aber auch unter neuer Führung für das Team fahren. Dass der Name Renault vorerst bleibt, könnte Richards derweil gar nicht so unrecht sein, denn trotz des Crashgate-Skandals in diesem Jahr dürfte er damit mehr Chancen bei Sponsoren haben als mit dem Namen Prodrive.

Ecclestone wollte sich zu dem Deal nicht genau äußern, er deutete aber darauf hin, dass alles unter Dach und Fach ist. "Wir haben die ganze Renault-Sache aussortiert. Wir sind mittendrin das abzuhaken. Ich bin zuversichtlich, dass wir Renault nächstes Jahr unter dem Namen Renault in der Formel 1 sehen werden; und das Jahr darauf und auch das Jahr danach", zitierte die Times den Formel-1-Boss.