Na da geht doch was, Foto: Sutton
Na da geht doch was, Foto: Sutton

Um das Thema Michael Schumacher und Mercedes noch ein wenig zu melken, werden dieser Tage auch gerne einigermaßen kreative Wege gegangen. Ein passendes Zitat hier, noch eins von da und dann vielleicht noch ein Besuch dort und alles sieht so aus, als ginge einiges. Die Bild hat sich am Freitag so ein schönes Potpourri zusammengemischt, in das sie allerdings auch gleich zwei Dementis reingepackt hat.

Aber zunächst einmal zu den Verdachtsmomenten. Norbert Haug hat es in den vergangenen Wochen gut verstanden, in der Causa Schumacher nichts auszuschließen und sie damit am Köcheln und Mercedes im Gespräch zu halten. Einerseits ist die Generierung von Aufmerksamkeit für Mercedes Teil seines Jobs, andererseits hat er natürlich nicht unrecht, wenn er meint, dass in der Formel 1 nie etwas auszuschließen ist - es wäre nicht verwunderlich, wenn irgendwann statt eines Flugzeug-Überflugs auch einmal Schweine vor einem Grand-Prix-Start über der Strecke kreisen.

Haug war natürlich weit davon entfernt, irgendwie zu behaupten, man stehe davor, sich mit Schumacher zu einigen oder führe intensive Verhandlungen mit ihm, er betonte nur immer wieder, dass es eben Spekulationen gebe, wenn so ein Cockpit wie das zweite bei Mercedes GP zu besetzen ist - und heizte damit die Spekulationen selbst wieder an. Wenn Schumacher selbst dann nur kryptisch von sich gibt, man könne nie wissen, wird es für die Gerüchteköche nur noch interessanter.

Nicht weit von der Daimler-Zentrale

Der letzte Dreh ist nun, dass der siebenfache Weltmeister nach Ende seines USA-Urlaubs am Montag ein Treffen mit Manager Willi Weber in Stuttgart hat. Die Bild schaltete schnell und überraschte mit der Erkenntnis: "Da ist die Daimler-Zentrale nicht weit." Dann noch drübergestreut, dass sich Schumacher jüngst eine neue Nackenmaschine gekauft hat und es lässt sich festhalten: "Da geht noch was."

Um sich aber nicht ganz so weit aus dem Fenster zu lehnen, hat das Blatt die zweifelnden Aussagen auch gleich noch mit reingepackt, immerhin lässt sich dann nachher sagen, es sei ja auch darauf hingewiesen worden. So wurden zwei Leute zitiert, die eigentlich gut Bescheid wissen müssten. So wurde die Aussage Ross Brawns wiedergegeben, der schon vor einiger Zeit gemeint hatte: "Michael hat keine Ambition auf eine zweite Karriere." Und auch Weber wollte nicht so recht an eine Mercedes-Zukunft seines Schützlings glauben: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass er zu Mercedes geht. Er hat gerade erst mit Ferrari als Berater für drei Jahre verlängert." Die Aussage des Managers musste von der Bild allerdings noch mit dem Hinweis versehen werden, dass er doch auch bis kurz vor der Comeback-Bekanntgabe im Sommer nicht an eine Formel-1-Rückkehr Schumachers geglaubt hatte. Damit sollten dann alle Klarheiten beseitigt sein.