Wie fühlte es sich an, wieder in einem Formel-1-Auto zu sein?
Brendon Hartley: Es war schön, wieder ein Formel-1-Auto zu fahren. Man vergisst immer ein wenig, wie schnell das Auto wirklich ist. Es ist das schnellste Auto auf dem Planeten, es ist also immer ein besonderes Gefühl, wenn so viele Kräfte am Körper ziehen und man so schnell ist. Eine ziemliche Erfahrung.

Was lief am Dienstagmorgen falsch?
Brendon Hartley: Wir haben Aero-Tests gemacht, also war keine Temperatur in den Reifen und sie hatten harte aufgezogen, um sie anzufahren. Sie sagten, es würde rutschig sein, aber ich denke, wir haben das etwas unterschätzt. Die Reifen-Temperaturen waren recht niedrig, es war wie auf Eis und Daniel [Ricciardo] hatte genau das gleiche Problem und drehte sich in der ersten Kurve. Ich denke, ich war zu 20 Prozent auf dem Gas. Und dann drehte sich das Auto, es war etwas unglücklich, den Tag so zu beginnen. Es gab aber nicht so viel Schaden, ich habe die Mauer sehr leicht berührt. Aber wir haben viel Zeit verloren. Es war nicht der beste Weg, um den Tag anzufangen, es war aber wie auf Eis. Ich habe also eine Lektion gelernt.

Konntest du dein Programm beenden?
Brendon Hartley: Ja, ich denke, ich habe einen Run verpasst, aber für den Test und was wir erreichen wollten, ist sich alles ausgegangen.

Bist du das Renault 3.5 Auto gefahren?
Brendon Hartley: Ja, ich denke, ich bin dieses Jahr fünf Rennen gefahren. Ich holte auf dem Nürburgring die Pole Position und erreichte ein paar gute Ergebnisse.

Wie lässt sich das Formel-1-Auto damit vergleichen?
Brendon Hartley: Es ist klarerweise viel schneller. Ich meine, es gibt viele Ähnlichkeiten, wenn man sich das Auto ansieht. Der normale Beobachter würde wohl nicht den Unterschied sehen. Ich denke, wenn man dort fährt, lernt man viel für das Fahren hier. Es ist hier einfach ein anderes Niveau, die Krafteinwirkung auf den Körper, die Bremswege, der Speed, mit dem das Gehirn funktionieren muss ist viel höher und ich denke, was noch wichtiger ist, man muss mit viel mehr Leuten arbeiten. Es gibt viele Leute im Team und man muss verstehen, wie man mit jedem kommuniziert und die Abläufe kontrolliert, die im Cockpit vonstatten gehen. Man muss mit viel mehr umgehen.

Brendon Hartley fühlt sich in der World Series by Renault vorerst gut aufgehoben, Foto: WS by Renault
Brendon Hartley fühlt sich in der World Series by Renault vorerst gut aufgehoben, Foto: WS by Renault

Voriges Jahr hast du den Platz als dritter Fahrer aufgegeben, um Rennen zu fahren. Denkst du, das war der richtige Weg?
Brendon Hartley: Ja, es war enttäuschend, weil Jaime das Stammcockpit bekam. Aber ich denke nicht, dass ich wirklich bereit war. Ich hatte keine guten Ergebnisse, wenn ich also mit den Ergebnissen in die Formel 1 gekommen wäre, die ich hatte, wäre das nur kurzfristig gewesen. Ich will hier ankommen, wenn ich mich bewiesen habe, also plane ich nächstes Jahr eine gute Saison mit Tech1 in der World Series und ich denke, sie haben eine gute Chance, um Rennen zu gewinnen, sie sind ein gutes Team. Ich denke also, wenn ich einen guten Job mache, werde ich die gleiche Gelegenheit wieder haben.

Daniel Ricciardo wird nächstes Jahr dein Teamkollege?
Brendon Hartly: Ja, genau.

Wie gut kennst du ihn?
Brendon Hartley: Ich kenne ihn sehr gut. Wir haben in Milton Keynes zusammengewohnt, also haben wir die ganze Zeit zusammen trainiert: Radfahren, Tennis.

Gibt es da eine Rivalität zwischen Aussie und Kiwi?
Brendon Hartley: Ja, sicher. Es gibt da immer eine kleine Rivalität. Aber wir sind gute Freunde, auf der Strecke werden wir dann Gegner sein. Aber ich denke, abseits der Strecke können wir immer noch Freunde sein.

Sprecht ihr mehr über Motorsport oder Cricket und Rugby?
Brendon Hartley: Ich denke, im normalen Leben muss man sich ein wenig lösen. Wir werden nächstes Jahr Teamkollegen sein, also denke ich, es ist gut, wenn man jemanden hat, mit dem man nicht nur über Motorsport spricht.

Ist die World Series ein gutes Sprungbrett in die Formel 1?
Brendon Hartley: Definitiv, man hat die Schaltwippe, man hat ein großes Auto, große Reifen, da lernt man viel. Es gibt Boxenstopps in den Rennen, all diese Dinge machen einen Unterschied, wenn man in die Formel 1 geworfen wird, wo man die gleichen Sachen macht.

Wie geht es deinem Nacken hier?
Brendon Hartley: Es ist ziemlich anstrengend. Ich werde da nicht lügen. Es ist sehr schwierig, sich auf das Fahren in einem Formel-1-Auto vorzubereiten. Ich habe den Nacken viel trainiert, aber das beste Training ist das Fahren.