Schon 1999 träumten die Besitzer des BAR Teams vom ersten Sieg im ersten Rennen. Der Traum zerplatzte. Aus dem Team wurde Honda, aus dem wiederum Brawn GP hervorging. Schlappe zehn Jahre später gelang der Coup: Jenson Button und Rubens Barrichello fuhren einen 1-2-Sieg für das neue Brawn GP Team heraus.

Der Wunder des Wochenendes

Es war der erste Sieg eines neuen Rennstalls seit Jody Scheckters Erfolg 1977 für Wolf in Argentinien. Es war aber auch der erste Sieg eines Teams, das wenige Wochen vor Saisonbeginn noch einen Käufer suchte. Eines Teams, das mit nur sieben Testtagen nach Melbourne reiste, jedoch das Auftaktwochenende dominierte. So neu war das Team allerdings nicht. Honda pumpte im Vorjahr über 300 Millionen in die 16-monatige Entwicklung des neuen Autos, das durch den Mercedes-Motor an Leistung zulegte. "Es ist kein Ein-Euro-Auto", betonte Norbert Haug.

Jenson Button und Brawn GP waren nicht zu stoppen., Foto: Sutton
Jenson Button und Brawn GP waren nicht zu stoppen., Foto: Sutton

Der Mann des Rennens

Jenson Button. Wer könnte ein besserer Mann des Rennens sein, als der erste Sieger des neuen F1-Jahres? Button fuhr auf die Pole Position und holte mit nur einem Rennen mehr Punkte als in den vorangegangen beiden Saisons zusammen. Trotzdem hätten ihm Probleme mit den weichen Reifen am Ende fast noch einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Die Kollision des Rennens

Mit Riesenschritten holte Robert Kubica in den Schlussrunden auf. Dann setzte er zum Überholen gegen Sebastian Vettel auf Rang 2 an. Der Deutsche rutschte innen auf abgefahrenen Reifen, der Pole wollte außen herum vorbei. Es krachte. "Ich bin ein Idiot!", schrie Vettel in den Funk. Beide schieden aus. Vettel bekam 50.000 Dollar Geldstrafe und +10 Startplätze für Malaysia.

Das Manöver des Rennens

Nico Rosberg war der Mann der Anfangsphase. Während Button dem Feld enteilte, machte Rosberg in der Verfolgergruppe kurzen Prozess. Selbst Kimi Räikkönen im mit KERS ausgestatteten Ferrari hatte keine Chance gegen ein sauberes Überholmanöver des Deutschen.

Der Rambo des Rennens

Rubens Barrichello ging im Zweikampf mit Räikkönen weniger sauber zu Werke. Er fuhr dem Ferrari erst hinten rechts ans Rad und dann vorbei. Bereits am Start löste Rubinho eine Kettenreaktion mit Webber, Kovalainen und Heidfeld aus. Er sah sich unschuldig: "Ich wurde von hinten heftig gerammt."

Der Protest des Wochenendes

Auch Williams nutzte einen Doppeldiffusor., Foto: Williams
Auch Williams nutzte einen Doppeldiffusor., Foto: Williams

In Melbourne wurde eifrig protestiert. Bereits am Donnerstag protestierten Red Bull, Renault, Ferrari und BMW Sauber gegen die Diffusoren von Brawn GP, Toyota und Williams. Am Samstag wurden die Toyota aus der Wertung genommen, weil die Heckflügel zu flexibel waren. Gleichzeitig legte Williams Protest gegen Red Bull und Ferrari ein, zog diesen aber wieder zurück. Zu guter letzt bekam Jarno Trulli eine Zeitstrafe, gegen die Toyota Berufung einlegte, sie zurücknahm und am Ende doch triumphierte.

Der Spruch des Wochenendes

"Ich hoffe, dass es trotz der späten Startzeit genügend Licht gibt, aber wir haben ja eh ein helles Auto. Nur die Reservierungen fürs Abendessen werden wohl schwieriger." Jenson Button

Auszug aus der Ausgabe Mai 2009 des Motorsport-Magazins. Aktuelle Hintergrundberichte zu allen Formel 1 Grand Prix der Saison gibt es in unserer Printausgabe Motorsport-Magazin. Im gut sortierten Zeitschriftenhandel oder am besten gleich online zum Vorzugspreis abonnieren: