Die vier neuen Teams, die kommendes Jahr aller Voraussicht nach in die Formel 1 einsteigen werden, dürften es nach Meinung von Johnny Herbert nicht allzu leicht haben. So freut sich der Brite zwar darüber, dass auch ein großer Name wie Lotus wieder zurückkehrt, doch er rechnet nicht damit, dass es die Neulinge einfach haben werden. "Es wird für die neuen Teams sehr, sehr hart, denn sie kamen aufgrund der Budgetgrenze, letztendlich wurde das Budget aber [vorerst] nicht eingeschränkt und die großen Teams werden weiter viel Geld ausgeben", sagte Herbert gegenüber Autosport.

Doch er sah nicht alles schlecht, so hätte Force India gezeigt, dass man mit den richtigen Methoden auch mit wenig Geld gut mitmischen und überraschend stark sein könne. "Sie haben wohl alle damit geschockt, wie stark sie waren. Das zeigt, es ist möglich. Es ist aber nicht leicht. Es kostete Force India einige Zeit nach den erfolgreichen Jordan-Tagen, um mit einem ähnlichen Kern an Leuten wieder nach vorne zu kommen." Herbert war zwar sicher, dass die neuen Teams sich im Rennsport auskennen, doch die Formel 1 sei etwas ganz Anderes als die GP2, die Formel 3 oder sonst eine Klasse.

Ein Name hilft beim Geld

Das gelte auch für Lotus, dennoch wollte er die Freude nicht abstreiten, dass die Marke wieder da ist. "Es ist schön, dass da eine Marke ist, die historisch britisch ist und viel Erfolg hatte. Es ist immer noch eines der erfolgreichsten Formel-1-Teams. OK, es gehört jetzt Proton, aber letztendlich ist es gut, dass sie wieder da sind." Er hoffte, dass der Name dem Team helfen wird, gute Sponsoren zu finden, dennoch betonte er, dass es auch einen guten Start ins Abenteuer Formel 1 brauchen wird. "Sie wissen das und sie wissen auch, dass es schwierig für sie wird, aber es ist schön, dass Lotus wieder zurückkommen kann. Mike [Gascoyne] hat viel Erfahrung, aber wir müssen schauen, was er schlussendlich zustande gebracht hat."

Seine eigene Verbindung zu Lotus über Litespeed hat Herbert nicht mehr. So war er zwar im Sommer noch in das Projekt involviert, entschloss sich dann aber, einen Schritt zurück zu machen und einen Überblick zu gewinnen. "Ich war dann nicht sicher. Ich werde es mir also aus der Distanz ansehen."