Mal ein bisschen in fremden Gefilden zu wildern, dass machen nicht nur Rallye-Champions wie Sebastien Loeb oder mehrfache Motorrad-Weltmeister wie Valentino Rossi, die sich bei ihren Formel-1-Testausflügen pudelwohl fühlten, durchaus schnell unterwegs waren und einen Riesenspaß hatten. Auch der ein oder andere Formel-1-Fahrer begibt sich schon mal auf Abwege, ob nun während oder erst nach der F1-Karriere.

Egal ob Kimi Räikkönen, Robert Kubica, Heikki Kovalainen oder Sebastian Vettel - Rallye ist unter den F1-Piloten stark in Mode gekommen. Räikkönen bewies sein Drift-Talent erst bei kleineren Rallyes wie der Arctic Rallye, der Vaakuna Rallye und der Marca Rallye, bevor er es bei den Big Boys in der Rallye-WM versuchte. Bei der Finnland Rallye tobte Kimi Räikkönen auf der Strecke im Fiat Super 2000 über die Pisten, im Servicepark schauten Sebastian Vettel und McLaren-Mercedes-Pilot Heikki Kovalainen ihrem Kollegen über die Schulter.

"Leider fahre ich nicht, sondern sehe nur zu. Das ist mein erstes Mal live bei einer Rallye. Der Sport ist wirklich faszinierend, speziell die Finnland-Rallye mit ihrem Highspeed ist toll anzuschauen", erzählte Vettel im Interview mit Eurosport. Räikkönen machte in seinem Fiat Super 2000 keine schlechte Figur. Weder Getriebe- noch Motorprobleme konnten den Iceman bei seinem Heimspiel bremsen. In der stark besetzten Gruppe der seriennahen Fahrzeuge rangierte er sogar auf dem dritten Platz. Räikkönen hatte sich bis auf den sehr beachtlichen 15. Gesamtrang vorgearbeitet als er auf der letzten Wertungsprüfung von der Strecke abkam und sich spektakulär überschlug.

Spektakulärer Abflug von Räikkönen bei der Finnland Rallye, Foto: Sutton
Spektakulärer Abflug von Räikkönen bei der Finnland Rallye, Foto: Sutton

Der Finne blieb unverletzt. Vettel und Kovalainen hatten nach der Finnland-Rallye Blut geleckt. Noch in diesem Winter wollen beide F1-Piloten eine Rallye bestreiten. Noch ist Red Bull-Teamchef Christian Horner aus Gründen der Sicherheit allerdings gegen einen Offroad-Start Vettels, immerhin war Räikkönen bei seinem Ausflug in den Rallye-Sport verunfallt - wenn auch ohne gesundheitliche Konsequenzen. Und auch der letzte Ausflug eines F1-Piloten in die Rallye-Szene bestärkt Horner in seiner Meinung.

Robert Kubicas Versuch bei der Taormina-Messina Rallye endete mit einem Abflug. Am ersten Tag führte der Pole noch seine Klasse an, am Samstag kam dann das frühe Aus: Der Renault-Pilot flog in seinem Clio R3 in eine Mauer und musste aufgeben. "Das einzig Unbekannte ist der Aufschrieb", sagte Kubica der WRC-Website. "Ich hoffe, dass ich mich daran gewöhnen kann. Ich muss lernen, zu zuhören." Noch in diesem Monat soll Kubica auch bei der Rallye de Var in Frankreich teilnehmen. Bei welcher Rallye Heikki Kovalainen teilnehmen wird, ist noch nicht klar. "Ich will in diesem Winter auf jeden Fall Rallye fahren. Aber ich habe noch kein festes Datum oder eine bestimmte Rallye ausgesucht", verriet der Finne.