Der Deal zwischen Mercedes und Brawn GP hat auch Kritiker auf den Plan gerufen. So verurteilte ausgerechnet Daimler-Betriebsratschef Erich Klemm die Übernahme aufs Schärfste. Laut Klemm sei der Ausstieg bei McLaren für Mercedes eine Chance gewesen, den kostspieligen und zuletzt durch Affären schwer gebeutelten F1- Zirkus zu verlassen. "Wir haben kein Verständnis dafür, dass der Vorstand mit dem Ausstieg gleich wieder ein neues Formel-1-Abenteuer beginnt", erklärte Klemm.

Die hausinterne Kritik wollte man natürlich nicht unbeantwortet stehen lassen. In einem Brief an die Belegschaft verteidigte laut auto, motor und sport Daimler-Chef Dieter Zetsche die Übernahme des Formel-1-Teams Brawn GP durch Mercedes. "Wir werden in Zukunft eine höhere Aufmerksamkeit für unsere Marke zu einem deutlich geringeren Kostenaufwand erzielen", schrieb der Konzernchef. Im Frühjahr musste der Autohersteller aufgrund der Wirtschaftskrise massiv den Sparstift ansetzen.

Tausende Jobs wurden gestrichen, weitere Kündigungen sollen bis zum Frühjahr 2010 folgen. "Es wäre eine vertane Chance, die Faszination der Marke Mercedes-Benz auf dieser Weltbühne nicht noch wirksamer in Szene zu setzen", betonte Zetsche. Mercedes gab am Montag bekannt, dass man 2010 mit einem eigenen F1-Team an den Start gehen wird.