Nachdem der Deal zwischen Mercedes und Brawn GP finalisiert ist, kommt wieder Bewegung in den Fahrermarkt. Und dabei sieht es so aus, als könnte Jenson Button wirklich zu McLaren abwandern. Wie der Guardian berichtet, soll dem Weltmeister ein Dreijahres-Vertrag des Teams im Gesamtwert von 18 Millionen Pfund (rund 20 Millionen Euro) vorliegen, den er auch zu unterschreiben gedenkt. Laut Daily Mail könnte dies sogar bereits diese Woche passieren. "Die eine Sache, die wir nicht wollen, ist, dass Jenson in der Schwebe hängt", sagte Buttons Manager, Richard Goddard.

Brawn Geschäftsführer Nick Fry ließ in einem Interview mit der BBC anklingen, dass Button dem Team tatsächlich verloren gehen könnte. "Wir hatten Gespräche mit Jenson über ein unserer Meinung nach passendes Gehalt und das [der Verkauf an Mercedes] wird daran nichts ändern. Ich hoffe, Jenson ist nächste Saison noch bei uns, aber wir müssen anerkennen, dass die Formel 1 nicht vom Rest der Welt abgetrennt ist. Der Grund, warum wir als Team überlebt haben, war, dass wir auf vernünftige Weise operiert haben, innerhalb unserer Möglichkeiten", erklärte Fry.

Was zählt Loyalität?

Laut Mirror meinte Fry noch, dass Button weiter höchste Priorität für Brawn hat und er zweifelte auch daran, dass der Weltmeister andernorts wirklich mehr Geld verdienen könnte. "Er muss entscheiden, wie viel die Loyalität und alles zählt, was wir ihm gegeben haben und wie wichtig das Geld ist, wenn er anderswo mehr bekommen kann - was ich eigentlich bezweifle", meinte Fry. Angeblich soll das Angebot von McLaren um zwei Millionen Pfund höher sein als jenes von Brawn, doch die Times wollte von Quellen aus dem Brawn-Team erfahren haben, dass Button dort sogar acht Millionen Pfund pro Jahr angeboten bekam, aber noch mehr wollte.

Eine Sache musste Fry sofort verneinen. Er betonte, dass es bei Brawn - oder dann Mercedes GP - nicht zu einer rein deutschen Fahrerpaarung kommen soll. Nico Rosberg gilt bereits als sicherer Kandidat auf ein Cockpit, britische Medien meinten, dass Nick Heidfeld den zweiten Platz bekommen könnte, während Button derweil mit Lewis Hamilton eine britische Paarung formt bei McLaren. Zu zwei deutschen Fahrern bei Brawn sagte Fry: "Ich kann sicher sagen, dass dies völlig falsch ist. Natürlich wäre ein deutscher Fahrer schön für sie [Mercedes], aber wir brauchen nicht zwei deutsche Fahrer, das ist nicht die Absicht."

Mercedes wird zuhören

Auch Mercedes-Sportchef Norbert Haug bestätigte, dass kein rein deutsches Team angestrebt wird. "Es ist eine internationale Mannschaft und wir wollen die besten Fahrer im Auto haben", sagte er. Daimler Vorstand Dieter Zetsche sagte seinerseits, dass Mercedes die Fahrer nicht vorgeben werde, sondern zuhören wird, was Ross Brawn und der Rest der Mannschaft sich vorstellt.