"Mercedes wird im Jahr 2010 mit einem eigenen F1 Team namens Mercedes GP an den Start gehen", verkündete Mercedes-Vorstandschef Dieter Zetsche am Montag stolz. Der Autohersteller übernimmt 75,1 Prozent des Weltmeisterteams von Ross Brawn. Doch nicht jeder steht dieser Entwicklung positiv gegenüber. So verurteilte kurz nach der Bekanntgabe des Mercedes/Brawn-Deals Daimler-Betriebsratschef Erich Klemm die Übernahme aufs Schärfste.

Laut Klemm sei der Ausstieg bei McLaren für Mercedes eine Chance gewesen, den kostspieligen und zuletzt durch Affären schwer gebeutelten F1- Zirkus zu verlassen. "Wir haben kein Verständnis dafür, dass der Vorstand mit dem Ausstieg gleich wieder ein neues Formel-1-Abenteuer beginnt", erklärte Klemm. Grund ist die immer noch angespannte Wirtschaftslage. Bereits im Frühjahr hat der Autohersteller aus diesem Grund massiv den Sparstift angesetzt. Tausende Jobs wurden gestrichen, weitere Kündigungen sollen bis zum Frühjahr 2010 folgen.

"In den Fabriken wird derzeit jeder Cent dreimal umgedreht. Die Beschäftigten nehmen in der Krise aufgrund von Arbeitszeitverkürzung und Kurzarbeit erhebliche Einkommensverluste hin", sagte Klemm. Folge dessen sollte Mercedes Benz nach Ansicht des Betriebsrates anstatt in die Formel 1 lieber in das Marketing seiner Straßenwagen investieren.