Es ist die Nachricht des Tages: Mercedes-Benz und McLaren machen einen Schritt zurück. Die deutsche Automarke übernimmt das bisherige Kundenteam Brawn GP und tritt ab 2010 unter dem Namen Mercedes GP als Werksteam in der Formel 1 an. Gleichzeitig werden die 40% Anteile durch McLaren zurückgekauft und aus dem bisherigen Quasi-Werksteam ein Kundenteam. McLaren wird dadurch wieder zu einem unabhängigen Unternehmen.

McLaren verkauft diese friedliche Trennung als "langfristige, strategische Allianz". Von 2010 bis 2015 erhält das Team die Möglichkeit, Kundenmotoren von Mercedes einzusetzen. McLaren betont zudem, dass es Möglichkeiten gebe, die Partnerschaft auch darüber hinaus fortzusetzen. Mit 15 Jahren Partnerschaft zwischen 1995 und 2009 ist die Verbindung zwischen McLaren und Mercedes bereits eine der längsten in der F1-Geschichte. Im Jahr 2015 würde man 21 Jahre ununterbrochen zusammenarbeiten.

"Das Team wird weiter McLaren Mercedes heißen und die bekannte silber-rote Lackierung aufweisen. Mercedes-Benz wird als Motorenlieferant und Partner bestehen bleiben", heißt es in einem McLaren-Pressetext. Die McLaren Gruppe wird weiterhin aus McLaren Racing (dem F1-Team), McLaren Marketing, McLaren Elektronic Systems (zusammen mit Microsoft Hersteller der Einheitselektronik), McLaren Applied Technologies (Technikpartner von Force India) und McLaren Electronics bestehen. McLaren Automotive wird aus der Gruppe als eigenständiges Unternehmen ausgegliedert. Dieses Unternehmen stellt auch die McLaren-Supersportwagen her, die zum Bruch mit Mercedes führten.

"Es ist eine Win-Win-Situation für McLaren und Daimler", sagt Ron Dennis. "Ich habe schon immer gesagt, dass ein Team im 21. Jahrhundert mehr sein muss als ein Team, um zu überleben." Durch die neue Ausrichtung soll McLaren die nötigen Einnahmen generieren, um weiterhin Grand Prix und WM-Titel zu gewinnen. "Die nächsten Jahre werden sehr aufregend für McLaren", glaubt Dennis. "Die Formel 1 wird immer unser Kerngeschäft sein."