Als Ross Brawn 2006 in Maranello die Bürotür hinter sich schloss, glaubte er, dass seine beste Zeit in der Formel 1 vorbei war. Mit Ferrari holte das Strategie-Genie fünf Fahrer- und sechs Konstrukteurstitel. Es war eine Ära, in der die Roten die Formel 1 dominierten. Doch mit Brawn GP schlug Ross Brawn ein neues Kapitel auf. Gleich in seinem Debütjahr holte das Team sowohl den Fahrer- als auch den Konstrukteurstitel.

"Ich glaube, surreal ist die beste Beschreibung dafür. Es ist ein unglaublicher Konstrast zu dem, wo wir zwölf Monate zuvor standen. Ich dachte, ich hätte die beste Zeit mit Ferrari erlebt, aber auch jetzt erlebe ich eine tolle Zeit. Das ist eine unglaubliche Erfahrung. So etwas konnte niemand vorhersehen", erklärte Brawn gegenüber Autosport. Vor allem die Arbeit mit Jenson Button, dem lange Zeit das Image eines Playboys anhing, lief reibungslos.

"Er hart gut mit dem Team zusammengearbeitet. Er blieb und erledigte seinen Job so lange es eben dauerte. Er hat niemals die Leute gepusht, nur um schneller nach Hause zu kommen", erzählte Brawn. Für Ross Brawn zeichnen den Briten ähnliche Qualitäten wie Rekordweltmeister Michael Schumacher aus. Daher schließt Brawn nicht aus, dass Button noch mehr Titel holt. "Dieses Jahr hat ihn enorm stärker gemacht. Es wird faszinierend zu sehen sein, welche Stufen er in seiner Karriere noch erreicht. Für mich gibt es keinen Grund, warum Jenson nicht noch mehr Titel gewinnen sollte", sagte Brawn.