Manor GP lässt noch alles offen: Nur ein mysteriöser Bolide schürt die Spannung., Foto: Manor GP
Manor GP lässt noch alles offen: Nur ein mysteriöser Bolide schürt die Spannung., Foto: Manor GP

Kommen sie nun oder nicht? Die vier Auserwählten der FIA: Manor GP, Campos GP, Lotus F1 und USF1. Bis zum Testbeginn Anfang Februar liegt noch viel Arbeit vor den Rennställen. Autos, Personal, Ersatzteile, Teamausstattung - alles muss herbeigeschafft werden.

In der heutigen Zeit ist auch die Website für den Kontakt mit den Fans und Information der Medien ein wichtiger Punkt für ein Formel-1-Team. Klar, damit gewinnt man keine Rennen, aber die Visitenkarte sollte dennoch vorhanden und vorzeigbar sein. Wir haben überprüft, was die vier Neueinsteiger zu diesem doch schon fortgeschritten Projektstatus im Web anzubieten haben.

Wer ist bereits F1-würdig? Wer hinkt der Konkurrenz hinterher? Zumindest eins lässt sich davon ablesen: Wer schon jetzt - trotz Fahrzeugkonstruktion und Teamaufbaumaßnahmen - eine vorzeigbare Internetadresse abgeliefert hat, ist vielleicht tatsächlich auf einem besseren Weg als alle glauben. Also, auf ins World Wide Web.

Manor GP: Der Platzhalter

Unsere erste Station ist das Team von Manor GP. Da Teamchef John Booth bereits ein Formel-3-Team unter dem Namen Manor betreibt und auch eine Formel Renault Truppe existiert, müsste man meinen, dass es schon eine Basis gibt, auf der man aufbauen könnte. Aber nein: unter manorgp.com erwartet den Besucher eine pechschwarze Platzhalterseite.

Bei Campos gibt es Action und Bewerbungsinformationen., Foto: Campos Meta
Bei Campos gibt es Action und Bewerbungsinformationen., Foto: Campos Meta

Nur ein weißes Flowerpower-Manor-Logo samt Schriftzug und ein ebenso finsterer, schwarzer Bolide begrüßen den User. Mehr gibt es nicht. Keine Infos, keinen Kontakt, nichts. Aber halt: Schließlich war Manor bislang das ruhigste Team im Neueinsteiger-Quartett. Der große Knall soll erst später folgen, wenn Virgin als neuer Hauptsponsor und Anteilseigner präsentiert wird - dann dürfte es hier auch bunter und informativer zugehen. Der Konzern hat schließlich die besten Mittel für alles, was Unterhaltung angeht.

Campos Meta: Das Optionsmonster

Campos Meta hat mit Bruno Senna bereits einen Fahrer präsentiert, auf der offiziellen Website camposmeta.com steht davon allerdings noch nichts. Trotzdem ist die Seite im Vergleich zu Manor GP ein wahres Options- und Featuremonster: gleich zwei Menüpunkte erwarten den Besucher!

Einer gibt die Kontaktdaten des Teams preis, der andere führt zu einer Stellenausschreibung für das neue Team. Wer also zufällig Chefrenningenieur, Renningenieur, Performanceingenieur, jedwede andere Art von Ingenieur, Nummer 1 Mechaniker, Nummer 2 Mechaniker, Getriebemechaniker, viele andere Arten von Mechaniker, IT Manager, Qualitätskontrolleur oder irgendetwas anderes ist, was ein F1-Team gebrauchen kann, der sollte sich hier die Informationen für seine Bewerbung einholen und diese gleich per E-Mail losschicken.

Lotus F1: Das Content-Wunder

Lotus legte sich mit Windkanalmodellbildern selbst ein Ei., Foto: LotusF1
Lotus legte sich mit Windkanalmodellbildern selbst ein Ei., Foto: LotusF1

So viele Menüpunkte wie bei Campos gibt es beim ersten malaysischen F1-Team mit britischem Traditionsnamen nicht. Trotzdem ist Lotus das Content-Wunder unter den Neulingen - so viele Informationen gibt es sonst nirgends! Verschiedene Menüpunkte benötigt das Team dafür nicht. Auf einer Seite gibt es Kontaktdaten, zwei Pressemeldungen zum Download und die neuesten Bilder von den Windkanalmodellen und Teamaktionen.

Für Lotus war diese offene Umgangsweise mit Bildmaterial sogar schon mehr Fluch als Segen: Force India klagte darüber, dass die ersten Windkanalmodellbilder des Lotus erstaunliche Ähnlichkeiten mit dem eigenen Modell aufwiesen. Der Fall ging vor Gericht - allerdings klagte auch der Lotus-Partner Aerolab/Fondtech gegen Force India. Also egal wie es ausgeht: Die Website hat schon mal für Action gesorgt.

USF1: Die Blender

Hilfe, die Amis kommen!?, Foto: USF1
Hilfe, die Amis kommen!?, Foto: USF1

Lange bevor überhaupt jemand etwas von Lotus F1, Campos oder Manor gehört hat, gab es bereits eine weiße Internetseite mit einem Logo, die das Erscheinen von USF1 auf der Formel-1-Bühne ankündigte. Bald änderte man die URL der Seite und gegen Saisonende schob man sogar noch eine Grafik nach, die das Ganze optisch richtig aufpeppte - im modischen Schwarz, das auch bei allen anderen Neulingen Verwendung findet.

Selbst heute leitet die Domain usf1.com noch automatisch auf usgpe.com um, weil die Rechte für den eingetragenen Markennamen "F1" bei Bernie Ecclestone liegen und nur echte Formel-1-Teams diesen verwenden dürfen. Was gibt's also zu sehen? "Das amerikanische Formel 1 Team 2010 auf der Strecke!", lautet der Slogan. Mal abwarten. Unten links droht die Website: "Coming soon..." Weiter abwarten. "Kontaktieren Sie uns", schließt das Angebot rechts unten ab.

Der Test über das Kontaktformular fördert zu Tage: Es gab nach der Einstiegsankündigung zu Saisonbeginn keine Antworten und es gibt auch jetzt nach Saisonende weiterhin keine Reaktion. Vielleicht sind die vielen, vielen Presseleute, die auf Monatsbasis dort womöglich arbeiten, viel zu sehr damit beschäftigt, sich spannende neue Ankündigungen und News über die tollen Maschinen einfallen zu lassen, die Peter und Ken dann in aller Welt verkünden können...