Für die kommende Saison muss Toro Rosso erstmals ein eigenes Auto bauen und Teamchef Franz Tost ist zuversichtlich, dass der neue Bolide nicht nur hinterher fahren wird. Bislang hat Toro Rosso das Design seiner Autos von Red Bull Technologies bezogen, profitierte also von Adrian Neweys Arbeit. Da andere Teams aber der Ansicht waren, die Ressourcen-Teilung zwischen Red Bull und Toro Rosso wäre gegen den Geist des Reglements, wurde schon voriges Jahr bestimmt, dass der Rennstall ab 2010 ein eigenes Auto würde bauen müssen.

"Wir müssen das Auto selbst entwerfen, müssen es auch selber bauen und die Infrastruktur muss verbessert werden. Wir müssen abwarten und schauen. Ich kann nur hoffen, dass die Erfahrung der Designer gut genug ist, um ordentliche Arbeit abzuliefern", sagte Tost gegenüber Autosport. Er erinnerte daran, dass auch Top Teams manchmal kein so gutes Auto herausgebracht haben, hoffte aber umgekehrt, dass ein kleiner Rennstall wie seiner auch ein Auto bauen kann, dass von Beginn an gut ist. Das Design-Team des Rennstalls musste jedenfalls nicht von null aufgebaut werden, da es durchgehend immer Designer gab.

Erst wenn es Zeiten gibt

"Zum Glück haben wir immer ein paar Designer behalten und mussten deswegen nicht von vorne beginnen. Es ist aber nicht leicht, die richtigen Leute mit den passenden Fähigkeiten zu holen, die gut zusammenarbeiten. Wir müssen sehen, wie sich das im Winter entwickelt. Was ich bislang sehe, machen sie einen guten Job. Wirklich sehen werden wir es aber erst, wenn das Auto auf der Strecke ist und wir die Rundenzeiten kennen", erklärte Tost. Wie viel vom aktuellen Auto - und damit von Adrian Neweys Ideen - mitgenommen werden kann, konnte er noch nicht genau sagen, aufgrund der Regeländerungen sah er das Potential aber begrenzt. So werden sich die Autos wegen des Nachtank-Verbots wieder sehr ändern, weil der Tank viel größer ausfallen muss.

Die Design-Philosophie wird daher eine völlig andere sein. Der Radstand wird länger werden, die Gewichtsverteilung ist eine andere und all das verlangt ein anderes Design am Auto. "Aus finanzieller Sicht wäre es gut, wenn sie ein paar Teile finden, die wir mitnehmen können. Es wäre auch für die Leistung gut, da das Auto [aus dem Jahr 2009] schnell aussieht. So wie ich das bislang sehe, gibt es aber leider nicht allzu viele Teile, die mitgenommen werden können", meinte Tost.