Nico, wie fühlst Du Dich nach Deiner Verpflichtung?
Nico Hülkenberg: Ich bin aufgeregt, für Williams zu fahren. Sie sind echte Racer. Ich bin seit zwei Jahren als Testfahrer beim Team und ich kenne alle gut. Ich habe in diesem Jahr selbst in der Fabrik gearbeitet, im Windkanal, in der Fertigung und in der Vorbereitung. Ich mag die Leute und die Atmosphäre in der Fabrik, sie ist richtig gut. Jetzt sitze ich im Rennauto und ich freue mich auf nächstes Jahr.

Was sind Deine Ziele?
Nico Hülkenberg: Ich möchte konstante Leistungen und einen guten Job für das Team liefern. Ich möchte einige gute Rennen fahren und punkten.

Was erwartet das Team von Dir?
Nico Hülkenberg: Natürlich gibt es Erwartungen, sonst hätten sie mich nicht ins Auto gesetzt, aber ihre Erwartungen sind realistisch.

Was wirst Du machen, um von Anfang an in der Formel 1 Gas zu geben?
Nico Hülkenberg: Ich kann nichts sicherstellen, ich kann nur im Winter hart arbeiten. Ich werde jeden Test mitnehmen, den ich bekommen kann und ich werde den Simulator in Grove so oft wie möglich nutzen. Ich werde mich mit meinen Ingenieuren vorbereiten und dann auf die Strecke gehen, Rennen fahren und abwarten, wo wir in Bahrain stehen.

Wann wirst Du das erste Mal im Auto sitzen?
Nico Hülkenberg: Ich werde den FW32 für 2010 im Februar testen, aber ich werde zwei der Nachwuchsfahrertage im Dezember in Jerez absolvieren.

Rubens Barrichello wird 2010 Dein Teamkollege sein. Was sagst Du dazu?
Nico Hülkenberg: Das ist absolut positiv für mich. Als Rookie könnte ich mir keinen besseren Teamkollegen wünschen. Es ist eine gute Kombination.

Kannst Du Rubens nächstes Jahr schlagen?
Nico Hülkenberg: Das ist schwierig zu sagen. Die Tests sind vor Saisonbeginn limitiert, es wird schwierig, viel auf der Strecke zu sein, um mich vorzubereiten, aber ich hoffe, dass ich von Anfang an seine Pace haben werde. Ab da hoffe ich, dass ich seinen Speed und Ergebnisse halten und ihn vielleicht einmal schlagen kann.

Hülkenberg durfte den FW31 zuletzt vor Saisonbeginn testen., Foto: Bumstead/Sutton
Hülkenberg durfte den FW31 zuletzt vor Saisonbeginn testen., Foto: Bumstead/Sutton

Bevorzugst Du Teamkollegen wie ihn?
Nico Hülkenberg: Das ist mir egal. Ich möchte den besten Teamkollegen, den ich bekommen kann. Jemanden, der schnell, erfahren und ein guter Fahrer ist - das sehe ich in ihm.

Wirst Du ihn um Rat fragen?
Nico Hülkenberg: Ich wäre dumm, wenn ich das nicht machen würde. Ich kann viel von ihm und seiner Erfahrung lernen, besonders wenn ich sehe, wie er an einem Rennwochenende arbeitet.

Seit dem letzten F1-Sieg von Williams sind fünf Jahre vergangenen. Kann das neue Auto ein Siegauto werden?
Nico Hülkenberg: Das hoffe ich. Ich bin viel in der Fabrik, ich sehe wie hart die Jungs arbeiten, aber man weiß nie, wie schnell und effektiv die anderen Teams ihr Entwicklungsprogramm vorantreiben, bis man auf der Strecke fährt. Erst dann kann man etwas sagen.

Was hältst Du vom Cosworth-Motor?
Nico Hülkenberg: Es sieht gut aus, aber das ist genauso wie bei der Entwicklung des Autos - man muss mit dem Urteil abwarten, bis man mit den anderen auf der Strecke ist.

Bist Du nach einem Jahr in der GP2 ein reiferer Fahrer?
Nico Hülkenberg: Die GP2 ist eine harte Serie. Im ersten Jahr muss man gegen Fahrer antreten, die schon zwei oder drei Jahre dabei sind. Sie kennen Boxenstopps und die Strecken. Dagegen ist es schwer, deshalb waren die ersten Rennen schwierig. Aber nach einigen Rennen fanden wir einen guten Rhythmus und begannen gut als Team zu arbeiten. Das war ein guter Lernprozess für mich.

Spürst Du mehr Druck, weil Dein Manager Willi Weber auch der Manager von Michael Schumacher ist?
Nico Hülkenberg: Nein, überhaupt nicht. Es gibt keinen Druck von Willi. Ich habe eine tolle Beziehung zu ihm und er hat mich immer unterstützt, auf und neben der Strecke. Wir arbeiten sehr gut zusammen und ich hoffe, dass das so bleibt.

Wie fühlt es sich an, gegen die jungen Deutschen zu fahren?
Nico Hülkenberg: Sechs Deutsche ist viel, aber es gibt auch viele Brasilianer. Am Ende zählt nicht, woher ein Fahrer kommt, sondern dass ich gegen ihn Rennen fahre.

Gibt der Erfolg eines unabhängigen Teams wie Brawn Dir Hoffnung, dass Williams auch bald gegen McLaren und Ferrari fahren kann?
Nico Hülkenberg: Die Hoffnung ist immer da, egal, was Brawn macht, aber ich weiß, dass Williams erfolgreich sein kann.