Der Mittelstint war in Abu Dhabi jener, der Robert Kubica das Rennen und Punkte kostete. Denn er hatte nach seinem Stopp keinen Grip mehr, weswegen er seine guten Zeiten aus dem ersten Stint nicht wiederholen konnte. "Die Strecke wurde laufend schneller, aber ich war nicht in der Lage, den Rhythmus der andern Piloten zu halten. Das war höchst seltsam", sagte der Pole. Zu seinem Zweikampf mit Sebastien Buemi, der mit einem Dreher Kubicas endete, meinte er, dass es doch gefährlich gewesen war. "Wir haben uns beim Anbremsen der Schikane fast berührt. Er zog zuerst nach links und blockierte die Innenseite der Linkskurve. Als ich nach rechts zog, drängte er mich in der Rechtskurve über den hohen inneren Randstein, deshalb drehte ich mich. Er hat mir ganz einfach keinen Platz gelassen", meinte er.

Zum Abschluss wollte Kubica aber keine bitteren Gefühle mehr aufkommen lassen, sondern bedankte sich bei BMW Sauber für die vergangenen vier Jahre. "Ich hoffe, dass ich die Teammitglieder im kommenden Jahr wieder in der Startaufstellung sehen werde." Dem musste sich auch Technikchef Willy Rampf anschließen. "Ich möchte den Mitarbeitern in München und Hinwil meinen Respekt dafür zollen, dass sie in dieser schwierigen Zeit nie die Motivation verloren und sehr hart gearbeitet haben", sagte er. Da mit Nick Heidfeld auch noch Punkte und der sechste Platz bei den Konstrukteuren heraussprangen, hatte das Team auch etwas zum Feiern.

Denn laut Rampf war damit das Ziel für das letzte Rennen erfüllt worden. "Unser Ziel heute war es, drei Punkte mehr als Williams einzufahren, um sie in der Konstrukteurs- Wertung zu überholen. Das haben wir dank Nicks toller Leistung und seinem fünften Rang erreicht. Das Rennen war aus strategischer Sicht deshalb sehr interessant, weil die Einstopp-Strategie genau gleich schnell war wie die Zweistopp-Strategie. Deshalb entschied es sich direkt beim zweiten Boxenstopp, wer vorne lag. Das Rennen heute war so eng, dass man sich nicht den kleinsten Fehler erlauben konnte", sagte Rampf.