Bernie Ecclestone betont bereits seit Jahren, dass Großbritannien seinem Grand Prix ein wenig Regierungshilfe zur Verfügung stellen sollte, um die Zukunft des Rennens mitzusichern. Immerhin geht es vor allem um die Renngebühren, die noch als Stolperstein für eine weitere Austragung des Grand Prix gelten. Wirtschaftsminister Peter Mandelson musste nun erneut eine Absage erteilen. "Ich bin nicht in der Position, um Steuergelder dafür einzusetzen, eine Art kommerzielles Projekt in einem sehr reichen Sport zu retten. Ich kann das nicht tun, vor allem in einer Rezession, aber [Ecclestone] hat meine Unterstützung bei seinem Vorhaben", sagte Mandelson gegenüber BBC Radio Five Live.

Er musste dazu erklären, dass Silverstone kein Startup-Unternehmen sei, wo er durchaus helfe, viel mehr operiere man hier in einem reichen Sport, weswegen man den Steuerzahlern nicht erklären könne, weswegen Geld für eine Sache aufgewendet wird, die eigentlich keine finanzielle Unterstützung braucht. "Und da ist es auch egal, was wir für die Olympischen Spiele ausgeben. Ich muss Bernie zugute halten, dass er in allen Gesprächen mit mir nie nach Regierungsgeld, einer Regierungsanleihe oder Subventionen gebeten hat", erklärte er - eigentlich müsste das aber wohl eher Silverstone tun. Mandelson meinte, die britische Regierung sei sich der Bedeutung des Rennens und der britischen Motorsport-Industrie durchaus bewusst und habe dem Sport bereits auf andere Arten geholfen.

Wichtig für die Wirtschaft

Deswegen will auch er, dass der Grand Prix im Land bleibt, besonders wichtig ist ihm aber der Motorsport im Allgemeinen, immerhin trägt er bis zu vier Milliarden Pfund zur britischen Wirtschaft bei. "Und wenn man sich die Jobs ansieht, die dadurch geschaffen werden. In Großbritannien sind 25.000 Ingenieure in diesem Sport beschäftigt, von den 40.000 anderen Jobs ganz abgesehen. Ich habe also die Verpflichtung, das zu erhalten und die Motorsport-Industrie zu unterstützen, so wie ich das mit jeder anderen auch machen würde. Wir haben Silverstone in der Vergangenheit bereits geholfen, vor einigen Jahren stellten wir acht Millionen Pfund zur Verfügung, um den Bau der A43 Umfahrung zu beschleunigen, damit die schlimmen Staus um Silverstone weniger werden, die entstehen, wenn die Strecke genutzt wird. Wir haben also unseren Teil getan."

Wie Mandelson weiter meinte, habe er auch Brawn GP geholfen, als Honda das Team abgekauft wurde. Es werde geholfen, wenn es möglich sei. "Wir werden uns aber weder in irgendwelche Verhandlungen einbinden, noch werden wir im Namen der Steuerzahler Geld auszahlen, wenn es nicht notwendig ist." Er war aber zuversichtlich, dass es auch ohne Regierungshilfe zu einer Einigung zwischen Ecclestone und Silverstone kommen wird. "Wenn ich wetten würde, dann würde ich sagen, es klappt, aber interpretiert da nicht zu viel hinein, das ist nur meine Annahme."