Man schien am Samstag in Abu Dhabi bei McLaren ein wenig überrascht zu sein, dass Lewis Hamilton das Feld so klar hinter sich lassen konnte. Als dann die Gewichtsliste zeigte, dass er lediglich fünf Kilogramm weniger an Bord hatte als Sebastian Vettel, war die Überraschung wohl allgemein groß. Damit fand der Aufstieg der McLaren-Mannschaft, der ab dem Nürburgring begann, einen vorläufigen Höhepunkt, nachdem der Saisonstart für die Ansprüche des Rennstalls katastrophal verlaufen war. Hamilton sah sich durch die Formsteigerung zum Saisonende hin jedenfalls ermutigt und für 2010 auf gutem Weg, um den Titel wieder anzugreifen.

"Ich kann gar nicht sagen, wie ermutigend das ist. Wenn man bei einem Team ist, wo man zwei Jahre ein gutes, starkes Auto hatte, dann zu Beginn dieses Jahres seine Zweifel hatte und merkte, dass das Auto einfach nirgendwo war und man nicht wusste, ob oder wann es besser wird, dann ist das ermutigend für die Zukunft. Es ist auch ein gutes Gefühl, so eng mit allen zu arbeiten, mit meinem Teamkollegen und allen Jungs in der Fabrik. Stück für Stück kriegen wir es hin", sagte Hamilton. Er hatte keine Sorgen, dass die Entwicklung am Auto bis Saison-Ende Probleme im kommenden Jahr bringen könnte. Teams wie Ferrari und Renault haben sich bereits länger voll auf 2010 konzentriert und dafür den Anschluss an die Spitze verloren, doch McLaren war es vor allem wichtig, das Auto dieses Jahres zu verstehen und daran zu arbeiten, damit es eine klare Richtung für die Zukunft gibt.

"Wenn man ein neues Auto beginnt und nicht weiß, wo man war oder wo man herkommt, dann kann man nicht daran arbeiten. Wir denken, wir haben tolle Arbeit geleistet, hatten einen guten Zugang bei der Aufarbeitung der Fehler und der falschen oder richtigen Richtungen für das Auto. Dadurch sind wir an den Punkt gekommen, an dem wir jetzt stehen. Wir haben uns aber schon einige Zeit auch auf das nächstjährige Auto konzentriert, sollten also recht stark sein", erklärte der Brite. Trotz seiner bisherigen Dominanz in Abu Dhabi musste Hamilton aber sagen, dass der McLaren nach wie vor hinter anderen Autos zurückliegt. In den langsamen Kurven des Yas Marina Circuit gehe das Auto gut, es gebe aber noch viel zu verbessern, vor allem die Basis des MP4-24 sei nicht perfekt. "Je schneller wir werden, desto schlechter wird das Auto in den schnellen Kurven und wenn wir jetzt nach Spa fahren würden, hätten wir immer noch Probleme." Näher dran sei man aber.