Zum letzten Mal stieg Fernando Alonso für ein Qualifying in einen Renault. Dabei war ihm schon vorher bewusst, dass es ein schwieriger Tag werden würde, nicht, weil die Emotionen ihn überwältigten, sondern weil sein Auto nicht gut genug war, um seinen Ansprüchen genüge zu tun.

"Es wäre schön, das Rennen zum Abschied vom Team zu gewinnen, aber das ist ein Traum", sagt Alonso ehrlich. "Das ist nicht die Realität. Wir haben Probleme, sind im letzten Teil der Saison nicht mehr konkurrenzfähig, weil wir - ähnlich wie Ferrari - die Entwicklung des diesjährigen Autos früh eingestellt haben. Es ist in den letzten Rennen schwierig, wenn man das gleiche Auto wie vor fünf Monaten hat."

Emotionen zum Abschied

Bei den letzten Rennen kamen Renault besondere Umstände wie Regen oder Chaos zugute, so dass Alonso das Q1 und teilweise auch das Q2 überstand. "Heute hatten wir ein normales Qualifying und wir sind in Q1 ausgeschieden."

Trotzdem gibt er zu, dass die Emotionen immer mehr aufkommen, je näher die Zielflagge seines letzten Renault-Rennens rückt. "Ich wusste, dass es mein letztes Qualifying war, als ich auf die Strecke ging. Das wird morgen in der Startaufstellung genauso sein, auch wenn die Mechaniker weggehen und ich alleine im Auto sitze, meine letzte Einführungsrunde für das Team fahre. Andererseits ist es auch ein schönes Gefühl, ich genieße das Rennen, egal wie es ausgeht."

Keine Sorgen um Ferrari

Fernando Alonsos Ferrari-Input ist noch eingeschränkt., Foto: Sutton
Fernando Alonsos Ferrari-Input ist noch eingeschränkt., Foto: Sutton

Denn im nächsten Jahr erfüllt er sich seinen Traum und sitzt in einem Ferrari. Die Tatsache, dass McLaren in den letzten Rennen an die Spitze zurückgekehrt ist und Ferrari immer weiter zurück fällt, beunruhigt Alonso nicht. "McLaren hat vielleicht das beste Auto, sie sind hier dominant und waren auch in Brasilien sehr schnell." Aber McLaren habe eine andere Philosophie gehabt als Ferrari, die sich bereits auf 2010 konzentrieren. "Das nächste Jahr ist ein Neubeginn für alle, mal sehen, wer von beiden das bessere Auto haben wird."

Ein bisschen erinnert ihn die Situation an das Saisonende 2008. Damals holten er und Renault mit riesigen Schritten auf. "Ich war in Brasilien Zweiter und alle dachten, dass wir in diesem Jahr gut sein würden." Doch das war nicht der Fall. Ferrari kann er vorerst nicht helfen. "Ich bin Fahrer, kein Ingenieur. Ich werde alles geben, aber so lange ich nicht am Lenkrad sitze, ist mein Input beschränkt."