"Es sieht so aus, als ob wir recht stark sind", konnte Lewis Hamilton nach den Freitagstrainings in Abu Dhabi zufrieden feststellen. Immerhin war er in beiden Sessions immer vorne dran gewesen; einmal Schnellster, einmal Zweitschnellster. Da lässt es sich dann auch angenehm resümieren und auch gleich die neue Strecke loben. "Die Strecke ist toll. Es ist interessant, wenn man im Zwielicht fährt. Sie haben hier einen tollen Job gemacht. Ich möchte aber sehen, was morgen passiert, denn die Bedingungen ändern sich noch ständig. Wir fühlen uns aber recht wohl."

Das zeigte auch der Umstand, dass der einzig schnellere Fahrer sein Teamkollege Heikki Kovalainen war. Was das Licht betrifft, so konnte Hamilton sagen, dass es recht ähnlich war wie in Singapur und keine Probleme gab, auch nicht beim Übergang von hell zu dunkel. Auch der Streckencharakter erinnerte ihn an den Stadtkurs im Stadtstaat. "Es gibt lange Geraden, harte Bremszonen und keine besonders schnellen Kurven, das kommt uns entgegen", erklärte er. Auch mit den Sicherheitsvorkehrungen war Hamilton zufrieden, weswegen er an die Streckenbetreiber eigentlich kaum Beschwerden hat.

Qualifying wie immer am wichtigsten

Besonders gespannt war der Brite allerdings auf das Qualifying am Samstag, denn das wird nach seiner Ansicht die entscheidende Session werden. "Das Qualifying ist immer das Wichtigste am Wochenende." Helfen könnte ihm dabei wieder KERS, das nach Hamiltons Ansicht beinahe überall auf dem Yas Marina Circuit eingesetzt werden kann. "Auf jeder kurzen Geraden, am besten aber auf den langen Geraden." Die Kerbs bereiteten dem Briten keine Probleme, er meinte, dass der McLaren dort eine gute Balance hatte und am Ende richtig schön von ihnen herunter driftete.

Einziger Kritikpunkt Hamiltons war der Tunnel. "Den mag ich nicht, er ist aber eine Herausforderung", erklärte er. Lob gab es dafür für die sehr ebene Streckenoberfläche, die nach Meinung des McLaren-Piloten bereits viel Grip aufgebaut hat. "Das Layout, der Belag, keine Bodenwellen, ich bin beeindruckt. Ich fahre gerne hier", sagte er. Noch schöner fände er es aber, wenn Abu Dhabi erst das sechste oder siebte Rennen des Jahres wäre. Der Grund dafür war einfach: "Das Auto ist besser als das ganze Jahr zuvor. Es wird ständig besser. Ich weiß nicht, ob es an den Bedingungen liegt oder woran auch immer, es ist aber sehr gut zu fahren", meinte er und hoffte am Samstag auf die Pole.