Donington ist weg vom Fenster und Silverstone ist nicht bereit, das aktuelle Vertragsangebot von Bernie Ecclestone zu unterschreiben, da der siebenprozentige Anstieg der Renngebühr pro Jahr den Streckenbetreibern einfach zu hoch ist. Daher wird in Großbritannien befürchtet, der britische Grand Prix könnte 2010 vollends aus dem Kalender fallen und es wird von allen Seiten auf den Formel-1-Boss eingeredet, damit das nicht passiert. Sogar der britische Wirtschaftsminister Peter Mandelson hat sich nun an Ecclestone gewandt. "Ich habe ihm gegenüber die Wichtigkeit der Formel 1 und des britischen Grand Prix in Großbritannien unterstrichen", sagte Mandelson gegenüber der Times.

Diese Wichtigkeit scheint bei der britischen Regierung selbst aber auch nicht ganz angekommen zu sein, immerhin gibt es keine staatliche Unterstützung für den Grand Prix. Das hatte Ecclestone in der Vergangenheit immer als Manko angekreidet, doch auch er scheint die Hoffnung noch nicht aufgegeben zu haben. Er sah sogar recht gute Chancen, dass es zu einer Einigung mit Silverstone kommt. "Es gibt da nicht wirklich Meinungsunterschiede. Was mich betrifft, keine Probleme", meinte er. Geht es nach Frank Williams, dann gehört Silverstone ohnehin in die Formel 1. "Silverstone wird immer in der Formel 1 sein und sie verdienen es, den Grand Prix zu behalten, denn es ist eine tolle Strecke."

Die Verantwortlichen der Traditionsstrecke wollen sich aber nicht nur auf ihre Geschichte verlassen. Deswegen ist Silverstone Managing Direktor Richard Phillips nach Abu Dhabi gereist, wo er Gespräche mit Ecclestone führen will. Dort sieht Phillips auch gleich, was mit staatlicher Unterstützung möglich wäre, immerhin hat der Staat Abu Dhabi den Streckenneubau finanziert. Das Treffen mit Ecclestone soll am Freitag stattfinden, der Formel-1-Boss musste angesichts des Gigantismus am Yas Marina Circuit schon davor einen Scherz machen: "Das hier ist doch ein wenig wie Silverstone, wenn man darüber nachdenkt."