Zwei Motorenhersteller, fünf Stammfahrer und jede Menge deutschen Einfluss gab es in der Formel-1-Saison 2009. Durch den Ausstieg von BMW fällt ein deutsches Team weg und mit Toyota wackelt das einzige Formel-1-Auto, das in Deutschland gebaut wird. Aber auch bei den Fahrern haben noch nicht alle die Fahrkarten für 2010 gelöst.

Norbert Haug glaubt jedoch nicht, dass es im nächsten Jahr nur noch zwei der fünf diesjährigen Piloten in der F1 geben wird. "Mit Nico Hülkenberg kommt auf jeden Fall ein Neuer dazu", betont er. Der GP2-Champion wird bei Williams antreten, obwohl die offizielle Bestätigung dafür noch aussteht. Mit Nico Rosberg und Sebastian Vettel sollten zudem zwei weitere deutsche Fahrer Siegchancen haben, bei Red Bull und Brawn GP. "Damit sind auf jeden Fall drei Deutsche dabei", betont Haug.

Große Chance auf sechs Deutsche

Für Adrian Sutil, Nick Heidfeld und Timo Glock sieht er ebenfalls gute Chancen, wieder ein Cockpit zu erhalten. "Die Chance ist groß, dass wir sechs deutsche Fahrer sehen werden. Sutil hat beste Chancen, bei Force India zu bleiben, das hat er sich mit ein paar starken Rennen verdient. Über Timo müssen wir nicht reden, wer in Singapur Zweiter wird, gehört dazu. Und auch Nick Heidfeld hatte seine Teamkollegen meistens im Griff."

Nick Heidfeld wartet auf die Entscheidungen auf dem Transferkarussell., Foto: Sutton
Nick Heidfeld wartet auf die Entscheidungen auf dem Transferkarussell., Foto: Sutton

Heidfeld gehörte einst zum Mercedes-Nachwuchsprogramm und arbeitete sich danach über Prost, Sauber, Jordan und Williams zu BMW Sauber durch. Dabei fuhr er gegen heutige Toppiloten wie Felipe Massa, Kimi Räikkönen, Mark Webber und Robert Kubica. "Obwohl es sein Image nicht aussagt, hatte er sie rein faktisch nach Zahlen im Griff. Nick sah gegen alle großen Namen gut aus", lobte Haug. "Er ist ein qualifizierter Fahrer mit einer hohen Ankunftsrate. Er hat eine gute Chance, in der F1 zu bleiben." Einige Gerüchteköche räumen ihm sogar Chancen bei McLaren ein.

Sollte sich die Möglichkeit ergeben, möchte Haug einen deutschen Fahrer in einem seiner Autos nicht ausschließen. Wenn es nach den Gerüchteköchen geht, wird das Nico Rosberg bei Brawn sein. "Wenn wir die Möglichkeit haben, einen guten, fähigen deutschen Fahrer zu verpflichten, machen wir das", sagte Haug. Allerdings sei die Fahrerwahl bei McLaren Mercedes nie das Problem gewesen. "Wir hätten das WM-Potenzial gehabt, wenn die erste Saisonhälfte wie die zweite gewesen wäre." Die Zukunft lässt er offen: "Vielleicht entwickelt sich etwas zum Thema deutscher Fahrer."