Die Streckenkarte studieren und die zu erwartenden Bedingungen ansehen, so geht Adrian Sutil in jedes Rennwochenende, also auch in das in Abu Dhabi, auch wenn die Strecke völlig neu ist. "Sieht etwas anders oder schwierig in den Kurven aus, muss man sich physisch auf etwas vorbereiten? Ich spreche mit den Ingenieuren, was sie beim Setup zu erwarten haben und der nächste Schritt ist es, alles im Simulator zusammenzufügen. Das bringt einen Vorsprung, da man ein Basis-Setup erstellen kann, das ein Startpunkt für das Training ist. Man weiß auch, was von der Strecke zu erwarten ist", erklärt der Deutsche. Mit Problemen bei der Arbeit in Abu Dhabi rechnet er nicht, immerhin sind dort alle Einrichtungen auf dem neuesten Stand.

Und auch auf der Strecke rechnet er nicht mit vielen Schwierigkeiten, denn sie sieht für ihn nicht allzu kompliziert aus. "Es gibt eine lange Gerade, aber auch viele Kurven im zweiten Gang, was uns etwas weh tun könnte. Das Gute ist, alle beginnen von der gleichen Basis aus, es wird also eine kleine Überraschung, wenn wir ankommen", meint Sutil. Insgeheim hofft er darauf, das gute Qualifying von Brasilien noch einmal zu wiederholen, nur soll diesmal dann auch ein passendes Renn-Ergebnis raus springen. Immerhin habe aber an dem Wochenende etwas funktioniert. "Wir müssen das ins nächste Rennen mitnehmen. Ob wir das in Abu Dhabi wirklich wiederholen, werden wir erst sehen, aber die Strecke verlangt relativ wenig Abtrieb und wir haben bei solchen Bedingungen schon gut abgeschnitten, also bin ich optimistisch."

Liuzzis schwierige Rhythmus-Findung

Auch Tonio Liuzzi bringt gute Erinnerungen aus Brasilien mit, auch wenn er aufgrund seines Qualifying-Unfalls die Chance auf einen guten Startplatz verpasst sah. "Dass ich im Trockenen so weit hinten gestartet bin, hat es ziemlich schwierig gemacht, aber ich habe voll gepusht und konnte wieder mit Ferrari und Toro Rosso kämpfen. Wir hofften in der Mitte des Rennens auf Regen, aber der kam nicht, also mussten wir uns eingestehen, dass es schwer werden würde, weitere Plätze gutzumachen", sagt der Italiener. Über die Leistung seit seiner Rückkehr ins Cockpit ("Natürlich wollte ich nicht so zurückkommen, aber Felipe ist nun zumindest wieder OK") meint er, dass es schwierig war, wieder in den Rhythmus zu kommen.

Vor allem auf Strecken wie Singapur hatte er seine Probleme - und auch Pech kam dazu. "So wie im Qualifying von Suzuka [Getriebeprobleme] und Brasilien, wo ich den Unfall in Q2 hatte. Ich habe aber immer alles gegeben. Wir haben gezeigt, dass das Auto gut läuft, so wie in Monza; wir können sehr schnell sein", erklärt Liuzzi, der in Abu Dhabi nun auch erste Punkte holen will. Das sei nicht nur für ihn, sondern auf für das Team wichtig, betont er. "Wir werden bis zum Ende 100 Prozent geben, im Training, Qualifying und Rennen. Wir sind im Simulator ein paar Runden auf dem Yas Marina Circuit gefahren und er sieht wie eine tolle Einrichtung aus." Liuzzi glaubt wie Sutil, dass der Kurs dem VJM02 liegen sollte.