2009 war für Williams ein bisschen das Jahr der Genugtuung. Zwar konnte der Rennstall nicht wie früher die Spitze der Formel 1 aufmischen, man bewies aber, dass man eine Saison konstant als Punkteanwärter schaffen kann. Nur auf den Traditionsstrecken Spa und Monza lief es überhaupt nicht. "Nachdem Montreal und Indy aus dem Kalender gefallen waren, blieben mit Spa und Monza nur noch zwei Strecken übrig, auf denen wenig Abtrieb gefragt ist. Wir haben unsere Windkanalkapazitäten hauptsächlich auf die restlichen 15 Strecken konzentriert", erklärte Technikdirektor Sam Michael gegenüber auto motor und sport.

Zu Saisonbeginn half Williams der Umstand, dass man eines von nur drei Teams war, die bereits den Doppel-Diffusor einsetzten. Dabei wunderte sich Michael darüber, dass es nicht mehr Mannschaften waren, weil das Teil bei den Testfahrten bereits zu sehen gewesen war. Wie man zu dem Doppel-Diffusor kam, erklärte Michael so: "Die Querlenker liefen damals voll durch den Diffusor und wir haben ihre Oberfläche als eine Art Flap benutzt, um so die Expansionsfläche zu vergrößern. Mit dem nach hinten versetzten Diffusor in diesem Jahr war dieser Trick nicht mehr möglich. Also mussten wir etwas Neues finden, um mehr Diffusorfläche zu generieren. So kamen wir schließlich zu der doppelstöckigen Lösung."

Der Vorteil des Diffusors hielt aber nicht ewig, also musste Williams auch in anderen Bereichen nachlegen. So gab es unter anderem 16 verschiedene Frontflügel während der Saison und es kamen trotz Verbots immer mehr aerodynamische Kleinteile wie Flaps ans Auto. "Wir haben uns die Stellen am Auto ausgesucht, die noch nicht rote Zone waren. Das ist unter der Nase und knapp vor den Seitenkästen", meinte Michael. Ziel war es, den Luftfluss zum Diffusor zu verbessern, damit der mehr Abtrieb produziert. Dabei ließen sich die Windkanal-Ergebnisse fast zu 100 Prozent auf der Strecke umsetzen, was klarerweise half. Und auch in Punkto Zuverlässigkeit gab es Fortschritte. Nur vier defektbedingte Ausfälle gab es, der letzte war jener von Nico Rosberg in Brasilien, wo das Getriebe kaputt ging.