In den Jahren von Max Mosley als FIA-Präsident kam der Brite nicht unbedingt immer gut mit den Teams zurecht. Viel öfter gab es Streit, alleine die vergangenen beiden Jahre ließen eine große Kluft zwischen dem scheidenden Präsidenten und den Rennställen erwachsen. Der neu gewählte FIA-Oberste Jean Todt würde das gerne anders handhaben. "Es wird eine harmonische Beziehung. Das ist notwendig, um alles zu verbessern", sagte er gegenüber der Gazzetta dello Sport.

Die Kostensenkungs-Pläne von Mosley will Todt aber auch weiter voranbringen und das war ein Bereich, in dem der Brite viel mit den Teams gestritten hat. "Wenn man die Zeit bedenkt, in der wir leben, ist es absurd, auf dem aktuellen [Kosten] Niveau weiterzumachen", meinte Todt. Sollte er wirklich eine harmonische Zusammenarbeit mit den Teams anstreben, sollte es aber auch in diesem Punkt keine Probleme geben, immerhin waren sie auch dafür zu sparen, nur beim Wie lagen die Vorstellungen zwischen Teamvereinigung FOTA und Mosley weit auseinander.

Anders als Mosley

Eine komplette Umstrukturierung der FIA plant Todt nicht, er konnte aber noch einmal versichern, dass die Art seiner Führung anders sein wird als jene von Mosley. "Ich bin gegen diejenigen, die meinen, wir müssen um jeden Preis etwas ändern. Nicht alles gehört in den Papierkorb. Wir brauchen konstruktive Änderungen. Was vor zehn Jahren richtig war, ist jetzt nicht mehr richtig, das betrifft die Straßenmobilität ebenso wie den Sport. Ich fühle mich Mosley verbunden, aber wir sind von unserer Kultur, unserem Studium und unserer Nationalität her unterschiedlich. Es gibt viele Dinge, die ich anders sehe als er. Ich als Präsident muss damit zufrieden sein, den Weg zu zeigen, während ich weniger präsent bin", erklärte der Franzose.

So hatte er ja bereits angekündigt, Kommissare für verschiedene Bereiche zu bestellen, die dort die Interessen der FIA vertreten - auch für die Formel 1 soll es einen Kommissar geben. Doch auch wenn er nicht direkt mit der Formel 1 arbeiten wird, hatte Todt doch Wünsche, was zukünftige und aktuelle Technologien betrifft. "Mosley hatte recht, dass er KERS verteidigt hat. Die Hersteller werden hart arbeiten müssen, um den Einfluss auf die Umwelt zu reduzieren. Sie können ihre Augen nicht mehr verschlossen halten."

Kein Vorzug für Ferrari

Und er musste auch all jene beruhigen, die meinen, seine Beziehung zu Ferrari könne Einfluss auf Schiedssprüche in der Formel 1 haben. Zu allererst musste er sich aber über Gerüchte wundern, die besagten, er habe sich mit Luca di Montezemolo zerstritten. "Unsere Beziehung wird toll sein. Es tat mir leid, zu lesen, dass meine Verbindung zu Montezemolo sich verschlechtert haben soll. Das ist alles Blödsinn. Er hat mir am Abend vor der Wahl sogar eine sehr nette SMS geschickt. Ich werde die 16 Jahre nie vergessen, die ich in Maranello verbracht habe. Aber auch wenn es das berühmteste und mächtigste Team in der Formel 1 ist, werde ich die Regeln respektieren."