Der Traum vom Weltmeistertitel nach dem Beinahe-Aus ist wahr geworden. Nun schwebt die bange Frage über Brawn GP: Kann das Team seine Erfolge auch 2010 wiederholen? Ross Brawn glaubt, dass sein Team nicht nur wegen der radikalen Regeländerungen vor dieser Saison so überlegen war.

"Im nächsten Jahr sind die Regeln nahezu stabil, aber ich habe das neue Auto gesehen, weiß, welche Fortschritte wir gemacht haben, besonders bei der Aerodynamik", wird Brawn von Autosport zitiert. "Ich glaube, dass wir konkurrenzfähig sein werden, aber niemand weiß, wo wir genau liegen werden."

Einen der größten Fortschritte sieht Brawn in der Integration des Motors. "Der Motor wird diesmal von Anfang an richtig integriert", so Brawn, der zudem die Leistung des Mercedes-Motors lobte. "Ich bin ziemlich zuversichtlich, dass wir konkurrenzfähig sein werden. Ob wir Rennen gewinnen werden, weiß noch niemand. Aber wir sollten uns sehr respektabel schlagen."

Saison mit zwei Hälften

In der Saison 2010 erlebte Brawn zwei Hälften: "Unser Auto war wohl durchschnittlich das stärkste in der ersten Hälfte und ihres (Red Bull) war wahrscheinlich das stärkste in der zweiten Hälfte." Brawn glaubt auch zu wissen, warum das so war: "Einige ihrer Entscheidungen beim Layout des Autos, die ihnen jetzt einen Vorteil gegeben haben, waren in der ersten Jahreshälfte schwierig."

Gemeint ist die Hinterradaufhängung, die nur schwer mit dem nachträglich integrierten Doppeldiffusor zu vereinen war. Brawns Team haben hingegen einige jener Kompromisse in der zweiten Hälfte geschadet, die man zu Jahresbeginn bei der Motorintegration machen musste. "Das Auto ist zu schwer, der Schwerpunkt ist zu hoch und das ist nicht gut für das Auto." Für das nächste Jahr soll das aber behoben werden. "Man kann nicht einfach einen Motor in sechs Wochen statt sechs Monaten in ein Auto integrieren und dabei keine Kompromisse eingehen."