Als Formel-1-Fahrer hat man Profi zu sein, das heißt, man hat sich auf seine Aufgabe zu konzentrieren, die da schnelles Autofahren heißt. Dennoch ließen auch Nick Heidfeld und Robert Kubica vor dem Saisonfinale in Abu Dhabi durchblicken, dass sie der Abschied von BMW aus der Formel 1 ein wenig mitnimmt. "Es wird ein sehr spezielles Rennen für uns alle im Team. Bislang ist die Abschiedsstimmung bei mir irgendwie noch nicht angekommen. Aber das wird sich in Abu Dhabi sicher ändern und wahrscheinlich heftig werden. Ich wünsche der Mannschaft sehr, dass sie schnell einen Startplatz für 2010 bekommt", sagte Heidfeld. Kubica fasste sich etwas kürzer: "Es wird mein letztes Rennen für das Team, für das ich sehr hoffe, dass es 2010 am Start steht."

Doch die beiden Piloten blickten auch auf das Rennen selbst. Heidfeld wird das gute Wetter in Abu Dhabi schon frühzeitig genießen, weil er mit der Familie ein paar Tage eher anreist, zeigte sich aber schon besonders gespannt auf die Anlage. "Alle, die schon vor Ort waren, haben sie als gigantisch beschrieben. Ich finde es immer toll, auf eine neue Strecke zu kommen. Dass wir keinen Simulator haben, habe ich bei anderen neuen Strecken bisher nicht als Nachteil empfunden, und das macht es noch spannender, wenn man das erste Mal aus der Garage fährt", sagte der Deutsche.

Besondere Anlage

Auch Kubica war noch nie an dem Kurs und kennt ihn nur von Präsentationen und aus dem Internet. Er wusste nur so viel, die Strecke sieht interessant aus. "Vor allem die Anlage und die Gebäude ringsherum sind anscheinend etwas ganz Besonderes. Aber ehe ich eine Runde im Formel-1-Rennwagen gefahren bin, ist es wirklich schwierig, die Strecke zu beurteilen. Aber diese Situation kenne ich natürlich aus der Vergangenheit. 2008 waren Valencia und Singapur neu im Kalender. Zum Glück halte ich mich für einen Fahrer, der nicht lange braucht, um auf eine gute Rundenzeit zu kommen", meinte der Pole und erwartete, dass am Freitag viel auf der Strecke los sein wird, da alle Piloten lernen wollen.

Technikchef Willy Rampf hat die technischen Feinheiten von Abu Dhabi bereits etwas genauer studiert und dabei langsame und mittelschnelle Kurven sowie zwei sehr lange Geraden als Hauptmerkmal ausgemacht. "Weil die Strecke auch sehr breit ist, kann man sich wohl auf zahlreiche Überholmanöver freuen. Natürlich haben wir die üblichen Simulationen angestellt, aber eine Unbekannte bleibt dennoch: Wie verhalten sich die Reifen auf dem neuen Asphalt? Die Antwort darauf werden wir erst im Laufe des Wochenendes erhalten", meinte Rampf. Die Temperaturen werden da seiner Meinung nach eine wichtige Rolle spielen, denn trotz des späten Rennstarts wird es am Sonntag wohl nach wie vor um die 30 Grad warm sein. "Nachdem wir in Brasilien erstmals das Potenzial des seit Singapur stark modifizierten Autos ausschöpfen konnten, rechnen wir auch in Abu Dhabi mit einem guten Resultat. Wir werden alles daran setzen, die Saison mit einen positiven Rennen zu beenden."