Sebastien Loeb hat es sehr bedauert, dass er aufgrund der fehlenden Superlizenz nicht beim Saisonfinale in Abu Dhabi mitfahren wird können. Toro Rosso Teamchef Franz Tost gestand jedenfalls ein, dass er den Franzosen ins Auto gelassen hätte, wenn Red Bull das so gewollt hätte. Gleichzeitig war sich der Österreicher sicher, dass Loeb trotz seines unbestrittenen Talents ohne passende Vorbereitung schlecht ausgesehen hätte.

"Aus sportlicher Sicht hätte dieser Einsatz wenig Sinn gemacht. Die Leistungsdichte in der Formel 1 ist so hoch wie nie zuvor. Loeb hätte schlimmstenfalls zwischen drei und vier Sekunden auf das Feld verloren. Heute kann sich keiner mehr einfach so ins Auto setzen und vorne mitfahren. Man muss sich nur anschauen, welche Schwierigkeiten gestandene Formel-Fahrer haben, wenn sie neu in die Formel 1 einsteigen", wurde Tost von auto motor und sport zitiert.

Anders würde es nach seiner Meinung aussehen, wenn Loeb die Chance bekäme, sich ein Jahr lang auf so ein Rennen vorzubereiten. Denn dass der Franzose Autofahren kann, daran zweifelt Tost nicht; das zeigten seine WM-Titel im Rallye-Sport, meinte er. "Mit 15.000 Testkilometern als Vorbereitung hätte er eine realistische Chance, gut abzuschneiden. Es kommt dann natürlich immer noch aufs Auto an." Wie gut Loeb sein könnte, wollte Tost nicht sagen, denn die letzte Sekunde sei immer am schwersten wettzumachen. Das habe schon Valentino Rossi gemerkt. "Wer aus einer anderen Motorsportkategorie in die Formel 1 kommt, hat immer den Nachteil, dass ihm die Basis aus den kleineren Motorsportklassen fehlt", so Tost.