Timo Glock nutzt jede Gelegenheit, um sich für seine Cockpitrückkehr fit zu machen. Den Brasilien GP erlebte er auf der Massagebank. Aber auch während der Woche hat er einen geregelten Tagesablauf. Jeden Tag um Neun trifft er in der Sportklinik in Bad Nauheim ein, arbeitet an seiner Fitness, unterzieht sich zwei bis drei Stunden Physiotherapie. Der Toyota-Pilot leidet noch immer unter den beiden Verletzungen, die er sich beim Japan GP in Suzuka zugezogen hat.

"Ich bin so weit okay", verriet er auto, motor und sport. "Ich bin normal am Rumlaufen, bin gestern Kart gefahren, das hat funktioniert ohne Schmerzen." Trotzdem schätzt er, dass es vier bis fünf Wochen dauert, bis seine Bein- und Wirbelsäulenverletzungen verheilt sind. Erst am Dienstagabend fällt die Entscheidung, ob er beim Saisonfinale in Abu Dhabi starten kann.

"Wir haben viel Zeit gebraucht, um die ganze Flüssigkeit aus dem Bein zu kriegen", erklärt Glock, der mit der medizinischen Versorgung in Japan nicht zufrieden ist. "Es ist immer noch nicht alles draußen, weil die in Japan in meinen Augen keinen optimalen Job gemacht haben." Die Ärzte hätten seine Wunde einfach zugenäht und nicht überprüft, ob noch kleine Blutgefäße beschädigt waren. Das holte sein Leibarzt Dr. Peil nach. "In Brasilien wäre es schwierig geworden, mit dem Bein zu fahren."

Glocks Bein war schlimmer verletzt als angenommen wurde., Foto: Sutton
Glocks Bein war schlimmer verletzt als angenommen wurde., Foto: Sutton

Gleichzeitig laboriert er an einem gestauchten Rückenwirbel. "Der Einschlag war frontal mit einer Verzögerung von 27 g. Das zieht dich in den Gurten ganz schön nach vorne", sagt er. Auch hier lief die Betreuung in Japan nicht perfekt: "Die haben auf der Computer-Tomographie etwas gesehen, wie ich im Nachhinein mitbekommen habe, aber zu mir haben sie in der Hinsicht nicht viel gesagt, was ich etwas schade fand. Aber vielleicht lag es ja auch an der Sprachbarriere."

Übereilen wird Glock seine Rückkehr nicht, nur um beim letzten Rennen noch einmal auf sich aufmerksam zu machen und vielleicht so auf dem Fahrermarkt bessere Karten zu haben. "Die Leute sind schon vorher auf mich aufmerksam geworden", sagte er. "Die sind auch alle so fair und sagen: Riskier nichts und seh zu, dass du körperlich fit bist."