"We are the champions", sang Jenson Button nach seiner Zieleinfahrt in das Teamradio. Der Brite sicherte sich mit einem fünften Platz in Brasilien vorzeitig den Titel. Für Button ist es der erste Titel, der insgesamt zehnte eines britischen F1-Fahrers. Auch Stunden nach dem Rennen konnte der 29-Jährige es immer noch nicht glauben, dass sein Traum vom Titel in Erfüllung ging.

"Es ist ekstatisch. Alle die schlechten und die guten Momente gingen mir durch den Kopf - nicht nur von diesem Jahr, sondern von allen Jahren im Rennsport. Das war das beste Rennen meines Lebens. Ich wusste, was ich zutun hatte und habe es durchgezogen. Deshalb sitze ich hier jetzt als Weltmeister", erklärte Button. Der Brite stand zuletzt, nachdem die Top-Resultate ausblieben, immer öfter in die Kritik.

"Das hat die Sache nicht leichter gemacht. Es setzt einem schon zu, wenn man nicht das Beste aus dem Auto herausholen kann. Gleichzeitig konnte ich viele negative Kommentare in den Medien lesen", erinnert sich der Brite. Doch diese Zeiten sind vorbei. "Ich habe heute zwar nicht das Rennen gewonnen, aber ich habe alles aus dem Auto herausgeholt. Es fühlt sich für mich wie ein Sieg an. Ich bin Weltmeister - ich kann gar nicht aufhören, das zu sagen", jubelte der Brawn GP-Pilot. Ob er seinen Titel nächstes Jahr mit Brawn GP verteidigen kann, kann Button allerdings noch nicht beantworten.

"Ich habe bisher noch nichts entschieden. Ich will nächstes Jahr Formel 1 fahren und zwar in einem siegfähigen Team. Brawn kann das, dieses Team ist kein One-Hit-Wonder. Aber wir haben noch keine ernsten Gespräche wegen 2010 geführt. Wir wollten erst den Fahrer- und Konstrukteurstitel holen. Jetzt werden wir uns zusammensetzen und über 2010 sprechen", verriet der Brite. Button weiß ganz genau, welchen Leuten er diesen Erfolg zu verdanken hat. "Die Liste ist sehr, sehr lang. Allen voran meinem Vater, denn er hat mich immer unterstützt - meine ganze Familie stand hinter mir", so Button.

"Dank gebührt auch meinem Team. Wenn man einen Winter erlebt wie wir 2008, dann schweißt das zusammen. Wir sind durch schwierige Zeiten gegangen. Aber das Team blieb immer positiv und baute ein großartiges Auto. Alle im Team haben einen tollen Job gemacht, ohne sie wäre ich nicht Weltmeister. Ich hoffe, sie alle bekommen einen ordentlichen Bonus", verriet der Brite. Nach dem langen Weg zum Titel wollte der 29-Jährige seinen Triumph am Sonntag auch gebührend feiern. Eigentlich hätte der Brite nach dem Rennen aus Brasilien abreisen sollen, denn in den kommenden Tagen stehen PR-Termine - allen voran mit Sponsor Virgin - auf dem Programm. Doch jetzt steht für Team und Fahrer erst einmal Feiern an erster Stelle.