Nick, wie kam es zu Platz 19 im Qualifying. Normalerweise bist Du im Regen doch gut?
Nick Heidfeld: Ich habe in der Vergangenheit gezeigt, dass ich im Regen gut unterwegs bin. Zeitweise war ich auch im Q1 vorne dabei. Aber dann hatte ich Verkehr, musste langsamer fahren und habe bei den besten Bedingungen keine freie Runde gehabt. Das größere Problem war aber die Balance des Autos. Wir waren einfach etwas zu tief und sind zu sehr aufgeschwommen.

Von wie vielen Millimeter sprechen wir da?
Nick Heidfeld: Man muss einen Kompromiss finden. Es ist möglich, dass es am Sonntag trocken ist, dann möchte man auch nicht zu hoch sein, weil man dann Abtrieb verliert. Aber wenn man nur auf Regen setzt, könnte man schon vier Millimeter hochgehen. Zwei, drei hätten mir heute aber schon geholfen.

Konnte man hier bei diesen Wassermengen fahren?
Nick Heidfeld: Für mich war es falsch, das Q2 zu starten. Ich musste zu diesem Zeitpunkt leider schon zuschauen, aber als ich gesehen habe, dass Nico [Rosberg] mit freier Sicht sehr langsam auf der Gerade gefahren ist, habe ich schon gesagt, dass gleich jemand in der Gischt abfliegen würde - und zack hing Liuzzi eine halbe Minute später in den Leitplanken. Bis auf die letzten beiden Runden war das Q1 gerade noch fahrbar, aber es war richtig, dann so lange zu warten.

Wie sieht das im Rennen aus?
Nick Heidfeld: Man hat heute gesehen, unter welchen Bedingungen man fahren kann. Es ist nie einfach für die Rennleitung, das von außen einzuschätzen. Aber sie werden das Rennen bestimmt nicht starten, sollten die Bedingungen unfahrbar sein. Am Vormittag soll es auch regnen, aber am Nachmittag soll es besser sein.

Aus WM-Gesichtspunkten ist es auch sehr spannend...
Nick Heidfeld: Als Sebastian Vettel raus war, dachte ich, dass die WM gelaufen wäre. Aber dann fuhr Rubens auf Pole und Button nur auf 14, das kann noch mal sehr spannend werden. Unter normalen Umständen sollte Rubens mindestens auf dem Podium ins Ziel kommen und ich kann mir gut vorstellen, dass Jenson keine Punkte holt. Damit wäre es im letzten Rennen noch einmal spannend.

Nur in Monza und Fuji erlebte Heidfeld noch schlimmere Bedingungen., Foto: Sutton
Nur in Monza und Fuji erlebte Heidfeld noch schlimmere Bedingungen., Foto: Sutton

Kann das Wetter noch einmal alles durcheinander bringen?
Nick Heidfeld: Klar, wenn man mit einem Safety Car, einem Boxenstopp oder Ausfällen Glück hat, kann alles passieren. So kann auch Sebastian noch nach vorne kommen. Ich natürlich auch, aber wir sind nicht ganz so schnell wie die Red Bull.

Wäre es eine Überlegung wert, aus der Box zu starten und dafür das Auto umzubauen, wenn klar ist, dass es regnen sollte?
Nick Heidfeld: Es ist eine Überlegung, aber wir verlassen uns auf unsere Wettervorhersage und ich glaube nicht, dass es so schlimm wird wie heute. Für ein Trockenrennen hätten wir eh nicht so viel umzubauen.

Steht auf dieser Strecke mehr Wasser als auf anderen Strecken?
Nick Heidfeld: Es war sehr schlimm, aber ich glaube, es ist einfach sehr viel Wasser runtergekommen. Es waren sicherlich mit die schwierigsten Bedingungen, unter denen ich gefahren bin. Schlimmer wäre es gewesen, wenn wir heute schon das Rennen gefahren wären. Monza 2008 und Fuji 2007 waren für mich schlimmer, weil die Sicht schlechter war. Das war noch gefährlicher.