Christian, war das heute ein Qualifying oder eine Lotterie?
Christian Danner: Das war schon ein Qualifying. Nur am Anfang hatten die Fahrer Probleme, bei denen das Auto zu niedrig eingestellt war - also beide McLaren und auch beide Red Bull. Webber kam halt knapp weiter, aber Vettel ist aufgeschwommen.

Also ein Fehler des Teams?
Christian Danner: Das kann man so nicht sagen. So eine Entscheidung wird vom Team und dem Fahrer gemeinsam getroffen. Man muss eben alles einkalkulieren, aber sie sind auf Risiko gegangen, weil sie das hier machen müssen. In ihrer Position müssen sie auf Risiko setzen. Dann kam das Pech dazu, dass er auf den entscheidenden Runden Verkehr hatte. Aber das ist seit Jahrhunderten gleich: Man muss unter solchen Bedingungen zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle sein.

So wie es momentan läuft, scheint Jenson Button den Titel wirklich noch wegzuschmeißen...
Christian Danner: Mittlerweile sieht es nicht mehr so gut aus. Ich würde mich ja am meisten für Rubens Barrichello freuen, aber das wäre großartig, wenn er hier gewinnen und in Abu Dhabi Weltmeister werden würde. Das wäre das allergrößte. Ihn hatte gar niemand auf der Rechnung. Das Auslaufmodell Barrichello, der so kämpft und so geil fährt, wenn er zu Saisonbeginn nicht so viel Pech gehabt hätte, wäre er schon längst Weltmeister. Das finde ich herrlich.

Am Ende des Qualifyings lief es für die Fahrer mit der trockeneren Abstimmung besser.
Christian Danner: Mark Webber ist das beste Beispiel dafür. Er hat die Pole weggeworfen und einen Fehler gemacht. Wenn es im Rennen trocken ist, könnten er und Vettel aber einen Vorteil haben.