Er ist wieder da. Am Freitag in Sao Paulo kehrte Felipe Massa in den Formel-1-Paddock zurück. Die Freien Trainings verfolgte er am Ferrari-Kommandostand, danach ging es zu seiner ersten FIA-Pressekonferenz seit seinem Unfall in Ungarn. Seine Aussagen sind bereits bekannt: Es gehe ihm sehr gut und sei bereit, um wieder voll anzugreifen.

"Natürlich würde ich lieber im Auto sitzen und fahren, aber ich bin froh, wie die Dinge laufen", sagte er. Innerlich ist Massa zwar davon überzeugt, dass er schon beim Saisonfinale in Abu Dhabi im Ferrari sitzen könnte, aber sein Teamchef Stefano Domenicali möchte ihn lieber schonen - und er saß diesmal direkt neben Massa in der Pressekonferenz, so dass es zu keinen Äußerungen wie in den letzten Wochen kommen konnte.

Am vergangenen Montag saß Massa zum ersten Mal wieder in einem F1-Boliden, einem Ferrari aus dem Jahr 2007. "Ich bin 100 km in Fiorano gefahren und es war wirklich gut", sagte er. "Ich bin physisch genau da, wo ich vor dem Unfall war. Ehrlich gesagt bin ich nicht gerade langsam gewesen. Ich habe gepusht und alles war normal. Selbst die Konstanz war gut, alles war normal und ich bin wirklich glücklich damit."

Noch etwas abwarten

Teamkollegen 2010: Shakehands mit Fernando Alonso., Foto: Sutton
Teamkollegen 2010: Shakehands mit Fernando Alonso., Foto: Sutton

Um die brasilianische Presse nicht erneut anzustacheln, schob er jedoch nach: "Ich kann alles machen, was ich vorher konnte, aber alles sollte bei 100 Prozent sein, denn unser Sport ist riskant. Es könnte einen weiteren Unfall geben, also ist es besser, wenn ich erst 100 Prozent erholt bin. Deswegen werde ich noch etwas mehr auf das nächste Jahr warten."

Einfach ist diese Situation für ihn nicht. "Ich möchte im Auto sitzen, fahren, besonders hier in Brasilien", so Massa. "Es wäre fantastisch gewesen, bei diesem Rennen zurückzukehren, aber leider müssen wir noch etwas warten. Es ist nicht einfach, von außen zuzuschauen, nichts zu tun, nur darüber zu sprechen, was beim Test passiert ist."

Am Sonntag bekommt er noch eine weitere Rolle: Er darf die Zielflagge schwenken. "Wir sind in diesem Jahr in keiner guten Position, ich würde sie gerne für unser Team schwenken, aber ich hoffe, dass Rubens [Barrichello] eine Chance erhält, um den Titel zu kämpfen. Wenn ich die Flagge für Rubens schwenken darf, wäre ich sehr glücklich."