Mario Theissen liebt es, wenn ein Plan funktioniert. Sollte das mal nicht der Fall sein, ist er froh, wenn noch ein paar Alternativpläne in der Schublade liegen. Bei der Rettung des BMW Sauber Teams hofft er zunächst einmal auf Plan A. Dieser würde bedeuten, dass das Team als Nummer 13 regulär ins Starterfeld für die Saison 2010 hineinrutscht. Sollte das nicht hinhauen, baut er auf Plan B. Also den Einsatz als 14. Team mit Sondergenehmigung aller anderen Rennställe.

Das ist die aktuelle Situation. Denn damit Plan A funktioniert, müsste eines der bestehenden Teams aussteigen oder eines der neuen Teams nicht einsteigen. Möglich, aber noch nicht sicher. Aber auch bei Plan B gibt es einen Haken: Frank Williams. Der Teamboss verweigert als einziger seine Zustimmung für ein 28 Autos umfassendes Starterfeld. Sein einziges Argument: Er kennt die neuen Eigentümer von Sauber nicht, die ominöse Qadbak Gruppe. Die ehemalige Zusammenarbeit zwischen Williams und BMW spielt laut Mario Theissen keine Rolle.

"Ich würde es nicht verstehen, wenn Frank auf seiner Position beharren würde", sagt Theissen. Die Formel 1 müsse zum Normalzustand zurückkehren. "Manchmal braucht man dann die Unterstützung der anderen Teams und irgendwann wird es auch mal wieder anders herum sein." Sprich: Williams wird die Zustimmung der anderen Teamchefs brauchen.

Eine Deadline existiert laut Theissen nicht. Einfach ist die Situation für das Team deshalb aber nicht. "Das Leben ohne einen Startplatz ist schwieriger", gesteht er. Immerhin müsse man Fahrer und Sponsoren ansprechen, was ohne einen fixen Startplatz nicht möglich ist. "So können wir keinen Deal abschließen." Sollten die Hürden aus dem Weg geräumt werden, sieht er eine gute Zukunft für das Team. "Der neue Eigentümer möchte das Team auf hohem Niveau fortführen. Es ist nicht nötig, alles neu zu strukturieren." Plan C bleibt also in der Schublade.