Anfang der Woche hat sich Jean Todt in einem öffentlichen Brief an FIA-Präsident Max Mosley über seinen Hauptkonkurrenten Ari Vatanen beschwert. Todt warf dem Finnen einen unsauberen Wahlkampf vor. Vatanen selbst meinte dazu: "Ich habe da wohl mit Wandel, Demokratie und Transparenz das falsche Thema angesprochen. Diejenigen, die vor dieser Wahl in der FIA tätig waren, scheinen es als persönlichen Affront zu betrachten. Dies ist Wahlkampftaktik der alten Schule - wirkt aber immer."

Während der amtierende FIA-Präsident Max Mosley Vatanen keine Chancen als Nachfolger einräumt, hat der Finne bereits konkrete Vorstellungen, welche Schritte er nach der Wahl zum FIA-Präsidenten einleiten würde. "Als erstes würde ich mich mit allen treffen, die dies ermöglicht haben und ihnen danken. Im Anschluss würde ich mich mit der Geschäftsleitung der FIA zusammensetzen, um die Schritte für die nächsten Wochen zu besprechen", erzählte der frühere Rallye-Pilot.

Wie die Feuerwehr

Vatanen will eine Führung, die sich auf gemeinsame Werte stützt. So will der Finne der FIA wieder das Ansehen verschaffen, das sie in den vergangenen Jahren verloren hat. "Ich würde ein international renommiertes Beratungsunternehmen beauftragen, ein Gutachten über die derzeitigen Funktionen und Strukturen der FIA, einschließlich der Finanzen und Verwaltung zu erstellen. Dann würden wir im Komitee aufgrund des Gutachtens und der Meinung der Komitee-Mitglieder die entsprechenden Entscheidungen treffen", verriet Vatanen.

"Heute kommt mir unser Weltverband ein wenig wie die Feuerwehr vor: er ist ständig damit beschäftigt, kleine Brände an allen Ecken und Enden zu löschen. Wir sollten stattdessen daran arbeiten, dass Brände gar nicht erst entstehen", sagte Vatanen. Die Vorstellung des Finnen sieht eine schlanke, zentrale Geschäftsführung und Verwaltung vor, die effektiv und dabei flexibel und kostenwirksam arbeitet. "Ich möchte keinen Apparat, der sich selbst Beschäftigung verschafft und alles zentralisiert", so Vatanen. Ob der Finne die Wahl gegen Todt gewinnt, entscheidet sich am 23. Oktober.