Niki Lauda sieht den WM-Führenden Jenson Button aufgrund seines Punktevorsprungs weiterhin als "logischen Favoriten" auf den WM-Titel in der Formel 1. In einem Interview mit RTL wenige Tage vor dem Großen Preis von Brasilien gab der Österreicher bei aller Vettel-Euphorie in Deutschland zu bedenken, Button müsse nur mit dem Kopf fahren und unmittelbar hinter seinem Teamkollegen Rubens Barrichello ins Ziel kommen. Lauda glaubt auch nicht, dass Button durch den Sieg von Sebastian Vettel beim Japan-Grand-Prix und den geschrumpften Punktevorsprung zwei Rennen vor Saisonende besonders nervös geworden sei.

Allerdings sei die taktische Ausgangssituation günstiger für die beiden Verfolger Rubens Barrichello und Sebastian Vettel: "Die beiden müssen nur eine Strategie im Kopf haben - Alles oder Nichts. Und volle Pulle fahren ist fast einfacher als wie Button ein strategisches Rennen zu fahren, bei dem er sich bei jedem Lenkradumschwung fragen wird, welches Risiko das birgt."

Barrichello mit Heimvorteil

Beim Großen Preis von Brasilien sieht Lauda aufgrund des Heimspielfaktors zudem Vorteile für Rubens Barrichello. "Sao Paulo hat einen relativ komplizierten Kurs der alten Schule. Und Barrichello kennt sich da bestens aus. Zudem ist Rubens derzeit im Normalfall einfach schneller als Jenson Button und will vor seinem Wechsel zu Williams noch einmal zeigen, was das Brawn-Team an ihm verliert."

Beim Red-Bull-Team will Niki Lauda eine Stallregie für den Großen Preis von Brasilien nicht ausschließen. "Normalerweise wird der Vettel schneller sein als sein Teamkollege Mark Webber, dann erübrigt sich jede Spekulation über eine Stallregie. Wenn die beiden allerdings hintereinander her fahren, dann wird es sie wohl auch geben."