Bald ist es vorbei: Am 23. Oktober wird der Nachfolger von Max Mosley als Präsident des Automobilweltverbandes FIA gewählt. Mosley möchte sich danach mehr um sein Privatleben kümmern. "Der Arbeitsaufwand als FIA-Präsident ist erdrückend", sagt er im Interview mit der Welt am Sonntag. "Es gibt immer wieder neue Konflikte. Am Ende werde ich vielleicht ein Buch schreiben."

Der Inhalt dieses Buches könnte jedoch einige Anwälte beschäftigen, betont er. "Wenn ich bei der Wahrheit bleibe, könnten einige Leute verärgert reagieren." So wie er nach der Sex-Affäre im letzten Jahr. Da beschäftigte der Anwalt Mosley viele seiner Berufskollegen.

Der FIA bleibt er im FIA-Senat weiterhin erhalten. Er möchte aber keine aktive Rolle übernehmen: "Ich werde mich nicht anbieten. Sollte man mich fragen, werde ich meine Meinung sagen." Sein Favorit als Nachfolger, Jean Todt, habe ohnehin keine Hilfe nötig. "Jean Todt ist kein Mann, der sich an Fäden führen lässt", sagt Mosley. "Schon als er bei Ferrari war, fuhr er seinen eigenen Kurs, ungeachtet von dem, was sein Chef Luca di Montezemolo wollte."

Dass er sich öffentlich so klar zu Todt bekennt, begründet Mosley so: "Ich muss mich äußern. Sonst erhalte ich endlose Anrufe, um Fragen nach der Qualität der Kandidaten zu beantworten." Todts Gegenspieler Ari Vatanen fand das nicht besonders fair.

"Ich habe überhaupt nichts gegen Vatanen", sagt Mosley. "Der einzige Punkt, in dem er sich unterscheidet, ist das Umweltthema. Er glaubt nicht an die globale Klimaerwärmung. Wie kompetent kann er das Amt wirklich ausfüllen?", kritisiert er den Finnen. "Er hat keine Erfahrung, eine so große Organisation wie die FIA zu führen. Er müsste zunächst etwas über den Ablauf lernen. Wenn er dort bewiesen hätte, dass er das Metier beherrscht, könnte er in vier oder acht Jahren Präsident werden."