40 Minuten stand Felipe Massa in einem Live-Chat den Ferrari-Fans Rede und Antwort. Der Brasilianer betonte einmal mehr, dass er trotz seines schweren Unfalls nie darüber nachgedacht hat, seine Karriere zu beenden. "Schon einige Tage nach dem Unfall war mein Leben wie vorher. Nur mein Auge machte mir Probleme, aber alles andere war in Ordnung. Dank der Medikamente hatte ich keine Schmerzen, nicht einmal als ich in Budapest aufgewacht bin. Jetzt sehe ich mit meinem Auge wieder 100 Prozent. Zweifel hatte ich nie", erklärte Massa.

Dank der modernen Technik sei der Unfall noch glimpflich ausgegangen. "Die Tatsache, dass heute der Helm aus Karbonteilen besteht, macht den Unterschied. Wenn dieser Unfall vor einigen Jahren passiert wäre, dann wäre es anders ausgegangen. Wir arbeiten hart mit der FIA und den Helmdesignern zusammen, um die Sicherheit stetig zu verbessern. Den Helm von Budapest habe ich zu Hause liegen, er gehört zu meinem Leben", verriet der Ferrari-Pilot. Wann Massa sein Comeback in der Formel 1 geben wird, ist weiterhin offen.

"Ich hoffe, dass ich schnell wieder fahren kann. Aber ich weiß auch, dass es für mich das Beste ist, kommendes Jahr zurückzukehren und dafür zu 100 Prozent. Mein Traum wäre es in Abu Dhabi zu fahren, aber die Chance ist sehr, sehr gering. Zumindest darf ich in Brasilien die Zielflagge schwenken. Das ist eine große Ehre für mich", erklärte der Ferrari-Pilot. In den vergangenen Tagen testete Massa zumindest bereits im Ferrari-Simulator. "Ich habe zwei intensive Tage im Simulator verbracht. Ich bin sowohl auf der Strecke in Interlagos als auch in Abu Dhabi gefahren", verriet der 28-Jährige.

Am Freitag unterzieht sich Massa in Paris einem medizinischen Test der FIA. Sollte der Test zufrieden stellend ausfallen, könnte der Brasilianer am Montag wieder in einem F1-Boliden sitzen. "Ich hoffe, dass ich einige Runden drehen kann und dass alles gut läuft - nicht nur was meine Performance betrifft, sondern auch was die Rundenzeiten angeht. Ich bin zuversichtlich, dass es keine Probleme geben wird. Es stimmt, dass die Vibrationen in einem F1-Auto sehr stark sind und auch der physische Stress ist sehr hoch, aber darüber mache ich mir keine Sorgen", erklärte Massa.

Felipe Massa und Fernando Alonso bilden 2010 das Ferrari-Gespann, Foto: Sutton
Felipe Massa und Fernando Alonso bilden 2010 das Ferrari-Gespann, Foto: Sutton

Besonders freut sich Massa auf seinen neuen Teamkollegen Fernando Alonso. "Ich bin mir sicher, dass Alonso und ich ein großartiges Team bilden werden. Unser Ziel ist ganz einfach: siegen. Ich habe das Modell unseres neuen Autos bereits im Windkanal gesehen: es sieht ganz anders aus als das aktuelle Auto. Hoffen wir, dass es schnell ist", meinte Massa.

Der Brasilianer hofft noch viele Jahre für Ferrari fahren zu können. "Ich bin sehr glücklich bei Ferrari und ich sehe keinen Grund, warum sich das ändern sollte. Für mich ist Ferrari Familie. Während meiner Pause habe ich mir die Rennen im Fernsehen angeschaut und Ferrari angefeuert. Ich war ständig in Kontakt mit dem Team."