Über USF1 wird immer viel geredet, auch Campos und Lotus halten sich konstant in den Schlagzeilen. Nur Manor GP war in den letzten Wochen ausschließlich dann in den Medien vertreten, wenn es um eine Anteilsübernahme durch Virgon-Boss Richard Branson ging. Über den Stand der Entwicklung gab es nicht viel zu hören.

Der für das Fahrzeugdesign Verantwortliche Nick Wirth sieht seine Mannschaft im Plan. Die ersten Teile wurden bereits zusammengebaut, das erste Chassis befindet sich im Aufbau und sollte in vier oder fünf Wochen fertig sein. "Ich bin mit den Crash-Tests zufrieden und kann voraussagen, dass das erste Auto Anfang Februar fahrbereit sein wird", sagte Wirth gegenüber Autosprint.

Im Gegensatz zu den heutigen Gepflogenheiten in der Formel 1 verzichten Wirth und Manor auf Technik-Schnickschnack wie Windkanäle. "Wir benutzen keinen Windkanal", verriet er. "Wir entwickeln die Aerodynamik komplett am Computer mit CFD-Systemen. Wir werden keinen einzigen Tag im Windkanal verbringen, nicht mal für einen Check."

Wirths Einschätzung für 2010 ist realistisch. "Wir werden am Ende starten, aber wir hoffen, dass wir vor den anderen neuen Teams liegen werden." Danach soll der Weg nach vorne beginnen, um Druck auf die Etablierten auszuüben. Eine Hilfe sollen die neuen Regeln sein. Durch das Tankverbot werden die Autos 2010 noch einmal anders sein als in diesem Jahr.

"Man sollte diese Änderungen nicht unterschätzen, denn sie bedeuten, dass es Raum für Überraschungen gibt", glaubt Wirth. Gerade die Gewichtsverteilung, die Reifen und die Aerodynamik werden sich erneut verändern. "Wenn die Regeln 2010 die gleichen wie in diesem Jahr wären, wäre ich sehr besorgt, aber so bin ich es weniger."