Die Lehre von den Fans

Adrian Sutil ist Japan-Fan, immerhin lebte er ein knappes Jahr dort, um in der japanischen Formel 3 anzutreten. Entsprechend viele Fans hat der Force India Pilot in Suzuka. "Die Fans sind verrückt, rennen einem hinterher, das ist ziemlich cool", sagt er. "Eine Frau kommt seit der F3 zu jedem Rennen. Sie ist immer dabei, manchmal kommt sie in den Paddock rein, ich weiß gar nicht wie." Leer geht Sutil nie aus: "Man bekommt immer sehr komische Geschenke. Stofftiere sind sehr beliebt, ein Armband, ganz viele Kekse und Kuchen - meistens ist alles sehr kitschig verpackt."

Die Lehre vom Zeitvertreib

Der Regen verhagelte den Piloten die Rückkehr ins heiß geliebte Suzuka. "Ich werde in der Box sitzen und mich langweilen", verriet Nick Heidfeld seinen Zeitvertreib. Einige Mechaniker vertrieben sich die Zeit damit, Papierschiffchen zu falten und in der Regenrinne der Boxengasse auf und ab schwimmen zu lassen. Nur einer der Streckenposten verstand keinen Spaß: Er hob das Schiffchen aus dem Wasser auf und warf es weg. Die japanischen Fans auf der Tribüne gegenüber quittierten das mit einem gellenden Pfeifkonzert.

Die Lehre vom Wechsel

Am Mittwoch vor dem Japan GP wurde es endlich offiziell bestätigt: Fernando Alonso wechselt von Renault zu Ferrari. In einem langen Presseinterview seines alten Teams übertrieben es die Franzosen allerdings etwas mit der Wehmut. Eine der selbst ersonnenen Fragen an den Spanier lautete: "Fernando, wirst Du vermissen, was Du hinter Dir lässt? Renault ist Dein Leben, sie sind Deine Leute, Deine Familie, ein bisschen von Deinem zuhause..."

Die Lehre vom Mobbing

Der große Kampf um die Cockpits für 2010 hat begonnen. Auch Nick Heidfeld mischt munter darin mit. Beim Besuch in einer der unzähligen Karaoke-Bars in Suzuka verhielten sich Sebastian Vettel, Nico Rosberg und Bernie Ecclestone mit ihren Gesangseinlagen aber ganz und gar nicht kollegial. Mehr über das Mobbing-Opfer Quick Nick im Motorsport-Magazin.com Comedy-Video - den F1-Satire-News zum Japan GP.

Die Lehre vom Grid

Fünf Strafen sprachen die Rennkommissare nach dem Qualifying aus. Hinzu kamen zwei Strafversetzungen wegen Getriebewechsel, ein Start aus der Boxengasse und ein kompletter Startverzicht. So komplex gestaltete sich die Erstellung der Startaufstellung schon lange nicht mehr. Warum Rubens Barrichello am Ende nur einen statt fünf Startplätze verlor, konnten nur die wenigsten glaubhaft erklären. Marc Surer versuchte es so: "Wenn du jemanden erschießt und dann schießen andere auch noch auf den, dann ist es nicht mehr so schlimm, weil er sowieso tot ist." Makaber, bedeutet aber so viel wie: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

Die Lehre vom Stoff

Timo Glock konnte sein Bein am Sonntag schon wieder zum Winken einsetzen., Foto: Sutton
Timo Glock konnte sein Bein am Sonntag schon wieder zum Winken einsetzen., Foto: Sutton

Timo Glock nahm seinen heftigen Unfall im Qualifying mit Humor. Statt sich über den verpassten Grand Prix in Japan und sein leicht aufgeschlitztes Bein zu ärgern, berichtete er mit einem Augenzwinkern von seinem Aufprall in die Reifenstapel und den ersten Sekunden danach: "Als ich im Cockpit an meinen Beinen runter sah, entdeckte ich den Farbwechsel am Stoff des Rennanzugs: von weiß auf rot." Zum Rennstart war das Blut verschwunden und Timo konnte in der Box mit seinem bandagierten Bein in die Kamera winken.

Die Lehre vom Abenteuer

McLaren hat eine Aufholjagd vom Ende des Feldes bis ganz an die Spitze hinter sich. Damit das nicht noch mal passiert, hat Teamchef Martin Whitmarsh eine einfache Vorgabe für 2010 herausgegeben: "Wir wollen die abenteuerlichste Regelinterpretation nutzen." Ein kleiner Seitenhieb auf die Doppeldiffusor-Gang muss zum Saisonende schon noch mal sein.

Die Lehre vom Murmeltier

Erste Runde, erster Boxenstopp. Zweite Runde, zweiter Boxenstopp. Beinahe wäre es immer so weitergegangen für Mark Webber. Es schien fast so, als ob Red Bull Boxenstopps unter Rennbedingungen üben wollte - das funktionierte sogar ganz gut: Webber wurde nie zu früh losgelassen, kollidierte mit keinem anderen Auto - wobei so früh im Rennen auch noch kein anderer an die Box fuhr. Trotzdem zahlte sich das Training bei Vettels Stopp später aus: "Der Lollipop-Mann wollte Sebastian nicht zu früh loslassen, weil Autos in der Boxengasse entlang kamen", verriet uns Christian Horner. "Er hat seine Lektion aus Spa gelernt und gewartet." Training macht eben den Meister.