Martin Whitmarsh hatte in Suzuka mit einem harten Rennen gerechnet. Von den letzten sechs Rennstrecken im Rennkalender stufte er Suzuka als die größte Herausforderung für sein Team ein. Diese hat McLaren mit einem Podestplatz gut gemeistert. "Aber in Brasilien wollen wir noch etwas konkurrenzfähiger sein", kündigt er an.

Dabei war sogar ein zweiter Platz möglich. Laut Whitmarsh kostete eine Kombination aus Faktoren ein besseres Ergebnis: "Wir hatten nicht genügend Vorsprung auf Jarno Trulli, wir hätten beim ersten Boxenstopp von Lewis eine Runde mehr auftanken können und wir hatten ein kleines Getriebeproblem, das in der Boxengasse eine Sekunde gekostet hat."

Die Probleme mit KERS seien nicht entscheidend gewesen. "Das hatte damit nichts zu tun, da es erst hinterher auftrat, aber es machte es schwieriger, den 3. Platz gegen Kimi zu verteidigen." Genau das ist der entscheidende Punkt für McLaren: Das Duell um den 3. Platz in der Konstrukteurswertung gegen Ferrari. Nach Suzuka liegt Ferrari mit zwei Punkten in Front.

"Wir möchten in den nächsten beiden Rennen drei Punkte mehr als Ferrari holen und ich hoffe, dass wir das schaffen", sagte Whitmarsh. Gleichzeitig lobte er die gute Leistung von Kimi Räikkönen. "Er hatte nicht das beste Auto, ist aber klasse Zeiten im Mittelsektor gefahren." Als kurz vor Rennende das Safety Car herausging, kam Whitmarsh sogar etwas ins Schwitzen. Immerhin hatte Hamilton kein funktionstüchtiges KERS, im Gegensatz zu Räikkönen hinter ihm.

Gegen Sebastian Vettel hatte Hamilton keine Chance., Foto: Sutton
Gegen Sebastian Vettel hatte Hamilton keine Chance., Foto: Sutton

"Wir hätten also auf das Safety Car verzichten können, aber Lewis hat eine klasse Leistung gezeigt und Kimi konnte nichts dagegen unternehmen." Wenn KERS funktioniert hätte, hätte man auch noch die Chance im Kampf gegen Jarno Trulli um Platz 2 gesucht. So konzentrierte man sich lieber auf das Halten des Podestplatzes. "Wir genießen die Kämpfe mit Ferrari. Es ist klar, dass wir mit ihnen bis Abu Dhabi den 3. Platz auskämpfen werden."

Heikki Kovalainen war in diesem Kampf keine Hilfe. Der Finne kam nur als Elfter ins Ziel. "Die Kollision mit Sutil war Pech, er hat Zeit verloren. Klar, sie war unnötig, aber andererseits ist das der Kampfgeist, den man in jedem jungen Rennfahrer sehen möchte. Er musste es nicht riskieren, denn er fuhr viel länger, es hat ihn Plätze gekostet. Aber gleichzeitig war es der gleiche Kampfgeist, der ihn später an Fisichella vorbeigebracht hat. Das wollen die Leute sehen. Die Rennstrecke ist fantastisch, aber abgesehen von diesen beiden Aktionen haben wir heute sicher nicht die spannendste Show abgeliefert."