Die WM-Chance lebt, das sagte sich die ganze Red Bull Mannschaft nach dem Japan Grand Prix am Sonntag. Christian Horner war genauso froh und erleichtert wie alle anderen, dass man in der Fahrer-WM noch Chancen hat, die über reine Mathematik hinausgehen. "Wir haben den Kampf am Leben gehalten. Sebastian ist jetzt 16 Punkte weg, wir müssen uns darauf konzentrieren, die nächsten Rennen zu gewinnen. Brawn hat Druck, wir müssen allerdings einiges wettmachen, die Aussichten sind aber gut", erklärte Horner gegenüber RTL.

Positiv konnte der Teamchef vor allem die Motorensituation bewerten, die sich vor ein paar Wochen noch etwas düster darstellte, weil keine frischen Aggregate mehr übrig waren. "Renault hat uns gut unterstützt, damit wir weitere Kilometer aus den Motoren rausholen. Die Aggregate sehen besser aus als erwartet. In den nächsten Rennen sollten wir pushen können", sagte er. Und auch für die kommenden Rennen war er zuversichtlich. Denn Brasilien dürfte nach Horners Meinung dem Red Bull genauso liegen wie Abu Dhabi. "Hier waren wir schnell genug für den Sieg. Das war ein guter Tag für das Team und Sebastian." In der Konstrukteurs-WM sah er trotzdem keine Chancen mehr, immerhin braucht Brawn GP nur mehr einen halben Punkt.

Das Rennen hatte Red Bull konservativ angelegt, so ging man bei den Stopps kein Risiko ein, da man keine unnötigen Strafen riskieren wollte, so wie das zuletzt passiert war. "Diesmal ließen wir uns etwas mehr Zeit. Beim zweiten Stopp klemmte der Reifen dann etwas, das hat ein bisschen was gekostet, wir hatten aber ein Polster." Kritik an der Boxencrew gab es jedenfalls keine, im Gegenteil, Horner meinte, sie hätte die besten Stopps in diesem Jahr gemacht. "In Brasilien sind sie sicher wieder in Bestform, heute machten wir einfach Stopps ohne Risiko." Eine große Feier in Japan scheint ihnen das aber nicht eingebracht zu haben, wobei Horner dafür praktische Gründe nannte: "Wir fliegen morgen sehr früh zurück nach Europa, aber später gibt es dann vielleicht noch Karaoke."