Haben Jenson Button und Rubens Barrichello am Ende von Q2 unter Gelb gelupft oder nicht? Das war die große Frage am Samstag in Suzuka und Brawn GP Teamchef Ross Brawn sagte gleich: "Nein, sie haben nicht gelupft. Sie haben einen Schwenk gemacht, um dem Problem auszuweichen." Ob er dafür eine Strafe erwartete oder nicht, wollte er vor der Entscheidung der Stewards nicht kommentieren. Er sah es nur generell als Problem, dass bei gelben Flaggen auf einer Geraden erwartet wird, dass vom Gas gegangen wird. "Das sind Bereiche, wo die Fahrer gut sehen, was los ist. Wenn wir es so machen, dass ein Fahrer jedes Mal vom Gas muss, wenn auf der Geraden Gelb ist, dann wird es schwierig. Wir haben in Rennen oft Gelb auf der Geraden und die Fahrer lupfen nicht", betonte er.

Hauptproblem für Brawn GP in Suzuka könnte sein, dass das Team vor Q3 nicht damit rechnete, dass es überhaupt zu einer Strafe kommen könnte. Deswegen wurden die Autos normal aufgetankt und nicht besonders leicht oder schwer gemacht. Dementsprechend war Brawn mit dem Ergebnis des Qualifyings auch nicht zufrieden. Die Session sei aufgrund der ganzen Vorkommnisse einfach unsauber gewesen. Bei Barrichello sei es noch in Ordnung gewesen, aber Button habe in Q3 im ersten Sektor die Balance des Autos verloren. "Er ging in Kurve eins oder zwei und hatte viel Übersteuern, was er die ganze Session vorher nicht hatte. Das hat ihn überrascht und seine Zeit in Sektor eins war schlecht. In Sektor zwei und drei war er gut, aber durch T1 war seine Runde kaputt."

An den Reifen habe das Problem nicht gelegen, musste Brawn aber gleich dazu sagen. Jeder Fahrer hatte noch einen Satz frischer, weicher Reifen übrig. Der Option habe bei den Brawns aber nur für eine Runde gehalten. "Das war ein Einrunden-Qualifying für uns." Das war auch schon in Q2 der Fall, wo die Fahrer eben am Ende alles aus den weichen Reifen rausholen mussten. Zwei Runden wären nicht drin gewesen, deswegen musste das Team alles auf diesen Run setzen.