Damit hat alles begonnen: Das USF1 Logo., Foto: Sutton
Damit hat alles begonnen: Das USF1 Logo., Foto: Sutton

Lange war es still um USF1, das neue amerikanische F1-Team, das 2010 am Start stehen möchte - einmal abgesehen von den vielen Gerüchten und Experteneinschätzungen darüber, dass es USF1 gar nicht geben wird. Nun vermeldete Sportdirektor Peter Windsor gegenüber Autosport, dass der ehemalige Cosworth-Geschäftsführer Bernard Ferguson für USF1 arbeiten und die technische Partnerschaft mit dem Motorenpartner Cosworth überwachen soll. Vielleicht hat man sich deswegen so lange Zeit gelassen, um mit Cosworth in Verbindung zu treten und die Motordaten abzufragen - denn angeblich soll das in den vergangenen Monaten nicht der Fall gewesen sein.

"Er hat die Motoren-Abteilung von Cosworth geleitet und das auch noch zu dem Zeitpunkt, als der Motor, den wir [im nächsten Jahr] einsetzen werden, designt und gebaut wurde", sagt Windsor vielleicht etwas zu stolz. Denn Ferguson verließ Cosworth Ende 2007, als der Hersteller aus der F1 ausstieg - in der schnelllebigen F1-Welt ist das (trotz Motoreneinfrierung) eine halbe Ewigkeit her.

Wenn man bedenkt, dass derzeit darüber diskutiert wird, dass selbst einige Hersteller, die permanent in der F1 vertreten waren, sich in der letzten Zeit einen Rückstand auf Branchenprimus Mercedes einfingen, dürfte es für ein Triebwerk aus dem Jahr 2007 eher wenig rosig aussehen...

Aber im gelebten amerikanischen F1-Traum oder doch in der amerikanischen F1-Traumwelt ist ohnehin alles tiefstes dunkelrosa: Laut Windsor liege man voll im Plan, die Fabrik in Charlotte sei gerade komplett renoviert worden. Wohnen nach Wunsch im US Reality-TV? Nein, nein, zwar möchte USF1 mithilfe des Partners Speed TV tolle Filmaufnahmen aus der Fabrik liefern, aber noch nicht jetzt. "In der modernen Medienwelt erwartet jeder sofort Informationen und Bilder", jammert Windsor. "Alle fragen sich, warum zeigen sie keine Bilder davon, wie die Wände gestrichen werden und Kabel von der Decke hängen?"

Ein bisschen Farbe tut tatsächlich gut..., Foto: Sutton
Ein bisschen Farbe tut tatsächlich gut..., Foto: Sutton

Alles soll zur rechten Zeit kommen, aber vielleicht kommt diese Zeit nie, wenn jetzt noch rosa Wände bepinselt und Kabel installiert werden - immerhin beginnt die Formel-1-Saison 2010 in fünfeinhalb Monaten. Selbst Bernie Ecclestone zweifelte zuletzt öffentlich daran, ob USF1 tatsächlich starten wird. "Ich würde niemals nie sagen", hält sich Windsor alle Optionen offen - wenn auch mit einer Portion Humor: "Es könnte der Blitz in unserer Fabrik einschlagen und das ganze Ding explodieren." Das wäre immerhin Hollywoodreif.

Abgesehen davon, dass dann die gesamte Renovieraktion und die Arbeit mit den rosa Wänden umsonst gewesen wäre, dürfte der Versicherungsschaden nicht allzu hoch sein. Denn noch immer ist das Team damit beschäftigt, Maschinen anzuschleppen, mit denen eines Tages USF1-Renner entstehen sollen. "Ich habe vorhin erst zu Bernie gesagt: Ich möchte dich wissen lassen, dass alles toll ist - gerade wurden unsere Maschinen geliefert. Sie sehen klasse aus." Höchstwahrscheinlich in neongrün passend zu den rosa Wänden.