Lewis Hamilton zeigte sich am Freitag in Suzuka negativ überrascht und schockiert davon, dass Felipe Massa wirklich glaubt, ihm sei aufgrund von Singapur 2008 der Titel gestohlen worden. Bei dem durch Renault manipulierten Rennen war der Brasilianer ohne Punkte geblieben, während Hamilton als Dritter sechs Zähler mitnahm. Am Ende gewann der Brite die WM um einen Punkt. Doch so einfach wollte der McLaren-Pilot die Sache nicht sehen. "Ich denke, man kann sagen, es war eine harte Saison und vieles ist passiert. Es gab viele Was-Wäre-Wenn-Situationen während der Saison. Ich bin etwas überrascht, dass er [Massa] das sagt", meinte Hamilton.

Der Brite musste noch anfügen, dass er Massa eigentlich immer für einen fairen Fahrer gehalten habe und der Brasilianer eigentlich wisse, dass der Kampf um die WM im Vorjahr bis zum Ende fair war. Immerhin wollte sich Hamilton selbst fair zeigen und meinte, dass es schön sei, dass sich Massa erhole und anscheinend wieder der Alte sei. Das freue alle in der Formel 1.

Suzuka macht Spaß

Viel mehr Spaß als Gerede über möglicherweise gestohlene Titel hatte ihm aber ohnehin die Strecke von Suzuka gemacht, wo er dieses Wochenende erstmals unterwegs ist. "Es ist anders als Monaco und die anderen Stadtkurse. Dennoch ist es etwas Besonderes, also hatte ich heute eine tolle Zeit, auch wenn es nass war. Wir sind nicht viel gefahren, wir wollten in der zweiten Session gar nicht fahren, aber ich konnte nicht anders und musste raus", erzählte er. Viele Anhaltspunkte haben ihm die Ausfahrten aber nicht gegeben, denn es soll am restlichen Wochenende doch eher trocken sein, weswegen er für den Samstag schon einmal viele Ratespielchen vorhersagte.

"Wir werden vorhersagen müssen, wie der Wind ist, um die Länge der Gänge richtig zu haben. Wir werden den Abtrieb richtig abschätzen müssen und auch die Reifentemperaturen. Morgen wird viel geraten werden müssen. Für uns, die hier zum ersten Mal fahren, könnte es morgen völlig anders werden, wenn es trocken ist. Es kommen da einige Herausforderungen auf uns zu", sagte Hamilton. Deswegen erwartete er am Samstagmorgen auch viel Fahrbetrieb, denn es dürften alle noch etwas zu tun haben - lediglich bei Teams mit nur mehr wenig Motorlaufzeit rechnete er mit Zurückhaltung. Eine erste Einschätzung fiel Hamilton deswegen auch schwer, er konnte nur sagen, dass die Mannschaft McLaren Red Bull und Brawn GP am schnellsten erwartet hatte. "Das könnte auch noch so kommen. Aber ich denke, wir sind nicht so schlecht. Wir sollten um die Top Fünf mitfahren können."