Heikki Kovalainen kennt Suzuka nur als Zuschauer. Beim letzten Rennen auf der japanischen Strecke war er als Begleiter seines damaligen Renault-Teams vor Ort. Eigentlich hätte er also am Freitag viel zu lernen gehabt. Doch das Training fiel buchstäblich ins Wasser.

"Heute Morgen war der Regen nicht so schlimm, gegen Ende der Session ist die Strecke abgetrocknet und der Intermediate hat gut funktioniert", verriet Kovalainen, der im 1. Training Platz 1 belegte. "Am Nachmittag haben wir dann beschlossen, gar nicht zu fahren." Zu nass und unkontrollierbar schätzte man die Bedingungen ein.

"Wir glauben, dass es am Samstag trocken sein wird und wollten kein Risiko eingehen", erklärte Kovalainen. "Es kann immer ein Unfall passieren, wenn man bei solchen Bedingungen Pech hat. Wir glauben, dass wir nicht davon profitiert hätten, wenn wir gefahren wären."

Immerhin schätzt Kovalainen sein Team unter diesen Bedingungen als gut ein. "Am Samstag sehen wir, wie es auf Trockenreifen aussieht." Vorhersagen hält er für unmöglich. "Ich habe noch keine Daten analysiert, aber die Rundenzeiten sehen gut aus. Die Bedingungen waren knifflig, es gab unterschiedliche Reifen und Wassermengen, es ist unmöglich, Rückschlüsse zu ziehen."

Noch kann Kovalainen nicht sagen, ob das große Problem in schnellen Kurven in Suzuka einen Ausschlag geben wird. "Wir sehen erst morgen, ob wir in Highspeed-Kurven schnell genug sind." Die Strecke gefällt dem Finnen aber besser als Fuji, wo in den letzten beiden Jahren gefahren wurde. "Fuji ist nicht schlecht, aber Suzuka hat Charakter. Sie könnte eine meiner Lieblingsstrecken werden, wenn ich hier einige Runden im Trockenen gefahren bin."

Überraschend gut ist für ihn der Griplevel. "Das war in Fuji auch im Nassen so. Man kann die schnellen Kurven sehr gut fahren und den Speed mitnehmen." Die McLaren-Wetterfrösche gehen davon aus, dass es spätestens im Qualifying trocken sein wird. Sollte es im 3. Training regnen, würde das Trockensetup zu einem Ratespiel verkommen. "Wir haben keine Erfahrung aus dem Vorjahr und 2006 ist lange her." Seitdem haben sich die Regeln stark verändert. "Aber wir haben einige Daten von anderen Highspeedstrecken wie Spa und aus dem Simulator."