Mario Theissen hatte nach dem Rennen in Singapur keine Zeit, sich in Tokio umzusehen oder in Ruhe die Zeitumstellung vorzunehmen. Stattdessen saß er ununterbrochen im Hotelzimmer und arbeitete Papierkram ab. Viel davon gehört zum Verkauf des Teams, weshalb er auch in Kontakt mit Peter Sauber stand. "Es sieht gut aus", meinte Theissen zur aktuellen Situation.

Durch einen möglichen Ausstieg von Toyota könnte das BMW-Nachfolgeteam doch noch unter die 13 Starter rutschen, ohne einen 14. Platz genehmigt zu bekommen. "Das wäre gut, aber ist sicher nicht der Weg, den wir anstreben, denn es wäre schade für die Formel 1", sagt Theissen, der die Spekulationen um den Neuzugang von Geoff Willis als Technischer Direktor nicht kommentieren wollte.

Bei der Fahrerwahl steht man noch ganz am Anfang, auch durch den Alonso-Deal mit Ferrari erwartet er keine Beschleunigung. Im Winter wird das Team Alexander Rossi und Esteban Gutierrez Rookies-Tests spendieren, aber das wäre für ihn kein Grund, einen Neuling ins Auto zu setzen. "Ich würde niemals einen Fahrer einstellen, nur weil er zwei, drei Tage vorher mehr fahren kann", betonte Theissen gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Den überzeugenden Formel BMW Piloten Felipe Nasr möchte Theissen noch nicht in ein F1-Auto setzen. "Er macht sich super, aber es ist noch zu früh, ich halte nicht viel davon, ihn zu schnell ins kalte Wasser zu werfen. Es liegen immerhin noch zwei Kategorien dazwischen, in denen er sich durchsetzen muss."

In Suzuka erwartet Theissen eine weiter ansteigende Form- und Lernkurve mit dem neuen Aero-Paket. "Ich hoffe, dass die Strecke unserem Auto liegt." Bislang sei der BMW Sauber auf schnellen Strecken besser gewesen als auf winkligen. "Hoffentlich können wir das hier zeigen." In Singapur habe man das neue Paket definitiv noch nicht voll ausschöpfen können - wegen der Streckencharakteristik und der mangelnden Zeit. "Das Potenzial ist vorhanden. Die Top5 oder Top6 wären schön, aber wenn man die Zeitabstände in Singapur anschaut, dann ist das alles Spekulation."