Fernando Alonso und die Fahrertransfers, diesem Thema konnte sich Nico Rosberg am Donnerstag in Suzuka genauso wenig entziehen wie der versammelte Rest der Formel 1. In den nächsten Wochen werde er wissen, wo er kommendes Jahr fahre, ein Dominoeffekt sei durch die Bekanntgabe des Wechsels von Alonso zu Ferrari nicht zu erwarten, meinte der Williams-Pilot. Kalt gelassen hatte Rosberg der Alonso-Deal aber auch nicht. "Das ist eine Riesensache, Kimi hatte ja einen fixen Vertrag. Es ist schon beeindruckend, dass sie ihn da rauskriegen. Da muss eine enorme Menge Geld im Spiel sein. Einen Räikkönen, der im Moment Rennen gewinnt, aus dem Vertrag raus zu bringen, da muss man sein Gehalt zahlen und Schadensersatz und was da auch immer noch dazukommt", sagte Rosberg.

Er glaubte aber, dass Kimi Räikkönen die Sache gar nicht so sehr interessiere. "Für jemand anderen wäre das schon hart. Das muss man erst akzeptieren, dass man rausgekickt wird. Das Team will einen nicht mehr und zahlt dafür ein Vermögen." Immerhin hatte sich Ferrari zunächst mit Alonso auf eine Zusammenarbeit ab 2011 geeinigt, zog den Vertrag aber vor und wird Räikkönen dafür eine ordentliche Summe auf den Tisch gelegt haben, damit der nächstes Jahr dann bei der Konkurrenz unterwegs ist. Den Finnen lasse das allerdings ziemlich kalt, was Rosberg auch als Stärke sah, denn dadurch kratze die Sache nicht am Selbstvertrauen. "So muss es sein, so sollte es sein, aber bei den meisten ist das nicht so", meinte er und gab zu, dass er so etwas erst einmal verarbeiten müsste.

Dass es Alonso zur Scuderia gezogen hat, konnte Rosberg verstehen, immerhin sei Ferrari ein starkes Team. "Es kommt aber natürlich darauf an, wie die Leistung vom Team ist. Wenn es so geht wie dieses Jahr, dann ist das nicht der Traum." Rosberg selbst wird aber wohl erst einmal bei McLaren oder Brawn GP landen. Bei den Silbernen ist aber auch Räikkönen im Gespräch und Rosberg glaubte, dass das für Lewis Hamilton wohl so oder so Kopfschmerzen bedeutet. "So positiv war er mir gegenüber in letzter Zeit ja nicht. Er hat auf der PK ja gemeint, dass er lieber Heikki behalten würde", meinte Rosberg, der mit Hamilton zwar befreundet ist, aber durchaus eine lange Rivalität mit dem Briten hat.