Wie würdet ihr Suzuka als Strecke beschreiben?
Jarno Trulli: Es ist ein sehr technischer und fordernder Kurs. Es gibt viele schnelle Kurven und rasche Richtungswechsel, für einen Fahrer ist es also ein schönes Layout. Spa ist sehr ähnlich, aber ich würde sagen, auch etwas schwerer, weil es länger ist. Es gibt viele verschiedene Kurvenarten, also muss das Auto in allen Bereichen stark sein und weil es eine mittelschnelle bis sehr schnelle Strecke ist, wird die Aerodynamik sehr wichtig. Ich freue mich darauf, wieder nach Suzuka zu kommen, nachdem wir zwei schöne Ausflüge zum Fuji Speedway gemacht haben, denn es ist eine der besten Strecken.

Timo Glock: Suzuka ist eine Megastrecke, eine der besten der Welt. Ich freue mich darauf, dort wieder zu fahren, denn für mich ist es fünf Jahre her und das ist zu lange. Das Wichtigste an Suzuka ist die Tatsache, dass es schnell ist und in einem Formel-1-Auto macht es viel Spaß. Es ist eine wirklich interessante Strecke, mit vielen verschiedenen Kurven sowie Bergauf- und Bergab-Passagen. Das ist sicher nicht einfach.

Was ist euer Lieblingsteil der Strecke?
Jarno Trulli: Die Strecke ist zu gut, um nur einen Teil auszuwählen. Die Kombination von schnellen Kurven beim Start macht in einem Formel-1-Auto viel Spaß, dann hat man die schnelle Linkskurve 130R, auf die ein harter Bremspunkt für die Schikane folgt, was doch fordernd ist.

Timo Glock: Für mich ist der aufregendste Teil der Strecke der erste Sektor, die Kurven drei, vier und fünf bergauf. Man erreicht über 300 km/h, also sind die Geschwindigkeit und die Richtungswechsel wirklich toll. Es ist einfach eine unglaubliche Kombination von Kurven. In der Vergangenheit war glaube ich die 130R recht schwierig, aber jetzt geht sie mit Vollgas, auch mit den neuen Aerodynamk-Regeln.

Was für Erinnerungen habt ihr an Suzuka?
Jarno Trulli: Ich habe gute und schlechte Erinnerungen an Suzuka. Generell hatte ich dort nicht besonders viel Glück. Ich erinnere mich an 2003, als ich der Schnellste im ersten Qualifying war, es aber in der zweiten Session zur falschen Zeit regnete und ich weit hinten starten musste. Dennoch, ich war im Rennen dann wirklich schnell und wurde Fünfter; wenn ich in den Top Sechs losgefahren wäre, hätte ich gewinnen können, glaube ich. Eine meiner besten Erinnerungen an Suzuka ist mein Debüt mit Toyota dort 2004. Es war eine besondere Erfahrung, erstmals als Toyota-Fahrer nach Japan zu kommen und im ersten Qualifying war ich auf der provisorischen Pole; die Reaktion der Fans und des Teams war großartig. Das Auto war dann im Renntrimm nicht so stark, aber es war eine gute Motivation, zu sehen, was möglich war.

Suzuka hat ein besonderes Flair, Foto: Sutton
Suzuka hat ein besonderes Flair, Foto: Sutton

Timo Glock: Ich war erst einmal in Suzuka und die erste Sache, an die ich mich erinnere, war, dass ich am Flughafen ankam und merkte, dass mein Handy nicht funktionierte. Das war das erste Mal, dass ich irgendwo in Japan war und ich hatte das nicht erwartet. Ich musste mir ein anderes besorgen. Abgesehen davon erinnere ich mich daran, dass die Strecke wirklich, wirklich beeindruckend ist.

Wann war dein erster Besuch in Suzuka?
Jarno Trulli: Ich kam schon vor vielen Jahren zum ersten Mal nach Suzuka, noch bevor ich in der Formel 1 war. Es war 1994 für ein Kart-Rennen und ich gewann den Ayrton Senna Memorial Cup, was ein stolzer Moment für mich war. Ich kann mich nicht mehr an allzu viel von damals erinnern, aber es war eindeutig eine neue Erfahrung für einen Italiener, der die meiste Zeit in Europa verbracht hatte.

Timo Glock: Mein erstes Rennen in Suzuka war 2004, das Jahr, in dem sie das Qualifying wegen des Typhoons auf Sonntag verschieben mussten. Das war wirklich eine surreale Erfahrung, nicht nur, weil wir am Samstagnachmittag schon wieder im Hotel waren, als wir eigentlich das Qualifying fahren sollten, sondern auch, weil ich das erste Mal einen Typhoon erlebte; das war wirklich beeindruckend. Ich schaltete den Fernseher ein, um zu sehen, ob er Suzuka treffen würde oder nicht. Letztendlich regnete es viel, aber es war nicht so schlimm wie erwartet. Ich hatte nicht das beste Rennen, denn mein Auto war damals nicht so stark. Ich hätte lieber ein Regenrennen gehabt, aber es blieb trocken und ich brachte das Auto einfach ins Ziel, auf Platz 15.

Welche Erfahrungen habt ihr mit japanischen Fans?
Jarno Trulli: Das Tolle an Japan, egal ob man nach Suzuka oder Fuji kommt, ist die Anzahl an Unterstützern, die wir dort haben. Als Teil von Toyota haben wir viele Fans, aber ich persönlich habe auch einen großen Fan Club in Japan. Ich genieße es, während der Woche des Rennens etwas Zeit mit meinen Fans in Japan zu verbringen und ich hoffe, das kann ich auch dieses Jahr. Sie machen es zu einem besonderen Rennen für mich, denn es fühlt sich wie ein zweiter Heim-Grand-Prix an. Ich habe viele Freunde in Japan und hoffe, dass ich am Sonntag mit ihnen feiern kann.

Timo Glock: Voriges Jahr war ich wirklich überrascht, wie viele Fans in Fuji mich und Toyota unterstützt haben. Sie sind so begeistert und lieben die Formel 1 wirklich. Es ist ein tolles Gefühl, wenn man um eine Strecke fährt und Toyota-Fahnen und Banner zu seiner Unterstützung sieht. Das ist wirklich motivierend und ich kann es nicht erwarten, wieder in Japan zu sein und das ein weiteres Mal zu erleben. Eine Sache, an die ich mich in Suzuka erinnere, ist, dass die Fans einen immer umzingeln. Im Hotel warten immer hunderte Fans vor dem Eingang und wenn man zur Strecke hin oder von ihr wegfährt, sind sie überall. Sie wollen einfach nur "Hallo" sagen und ihre Unterstützung zeigen. Sie sind verrückte, nette Leute und sie schaffen eine besondere Atmosphäre.

Was sind eure Ziele für den Japan Grand Prix?
Jarno Trulli: Dieses Jahr sollten wir stark sein und wir hoffen, dass wir sogar sehr stark sind, also will ich bei unserem Heim-Grand-Prix ein gutes Rennen abliefern. Wir sind stark genug, um in den Top Sechs zu sein und wir sollten darauf aus sein, nahe an das Podest zu kommen. Ich hoffe, dass ich den japanischen Fans eine gute Show und ein gutes Ergebnis liefern kann, das sie genießen können.

Timo Glock freut sich schon auf Sushi, Foto: Sutton
Timo Glock freut sich schon auf Sushi, Foto: Sutton

Timo Glock: Eines Tages würde ich liebend gerne den Japan Grand Prix für Toyota gewinnen; das ist ein Traum. Ich weiß nicht, ob das dieses Jahr möglich ist, also ist mein Ziel für das Wochenende, dass ich um das Podest mitkämpfe; wenn ich vor den Toyota-Fans auf dem Podest stehen könnte, wäre das perfekt.

Worauf freut ihr euch dieses Wochenende besonders?
Jarno Trulli: Das ist einfach: Zeit mit meinen Fans zu verbringen und wieder in Suzuka zu fahren.

Timo Glock: Abgesehen davon, dass ich wieder in Suzuka fahre, freue ich mich auf zwei Sachen; es wird toll, wieder in Tokio zu sein, denn das ist eine wirklich coole Stadt und ich habe in den vergangenen Jahren dort viel Zeit verbracht. Dort macht es Spaß, also freue ich mich, vor dem Rennen wieder kurze Zeit dort zu sein. Die andere Sache, auf die ich mich freue, ist Sushi; ich bin da ein echter Fan und das beste Sushi der Welt gibt es natürlich in Japan.