Fünf Rennen in Folge stand ein Ferrari-Pilot auf dem Podium, vier Mal war es Kimi Räikkönen. Doch in Singapur lief es für die Scuderia von Anfang an nicht. Selbst Räikkönen kam im Rennen nicht über Platz 10 hinaus. Teamchef Stefano Domenicali erklärt sich das schwache Abschneiden seines Rennstalls durch eine Kombination aus zwei Schlüsselfaktoren.

"Zum Teil liegt es daran, dass wir das Auto nicht weiterentwickelt haben, die anderen aber schon", sagte er. "Zum anderen war die Performance an diesem Wochenende nicht sehr gut, was vielleicht an der Reifenperformance im Zusammenspiel mit unserem Auto gelegen hat." Das habe sich zum Beispiel auch darin niedergeschlagen, dass mit BMW, Toyota und Renault einige Teams vorne mitmischten, die bei den vorherigen Rennen nicht ganz so weit vorne waren.

"Unser größtes Problem ist der fehlende Downforce, das sollte in Suzuka schlecht sein, aber vielleicht könnte es wegen der Reifen anders aussehen und die Abstände werden kleiner sein", schöpft Domenicali Hoffnung für das kommende Wochenende, wenn es in Japan direkt weitergeht. "Aber keine Frage: McLaren hat einen großen Schritt gemacht. Sie haben seit einigen Rennen viele Punkte geholt und hätten noch mehr holen können. In diesem Licht wird es für uns schwierig, bis zum Ende um Platz 3 in der WM zu kämpfen. Das bedeutet aber nicht, dass wir aufgeben."

Fisichella soll sich steigern

Giancarlo Fisichellas Ferrari Traum verläuft anders als gedacht., Foto: Sutton
Giancarlo Fisichellas Ferrari Traum verläuft anders als gedacht., Foto: Sutton

Ein Übel in Singapur waren die schlechten Startpositionen. "Von so weit hinten ist es immer schwierig, etwas zu erreichen. Da braucht man Glück." Die erneut schwache Leistung von Ersatzpilot Giancarlo Fisichella verteidigte Domenicali abermals. "Unser Auto ist in diesem Jahr nicht das einfachste zu fahren", sagte er. "Wenn dem Fahrer das Vertrauen fehlt, kann er die Kurven nicht so anfahren, wie er möchte. Er kann nicht bremsen, wo er möchte. Er muss vorsichtig sein. Nach diesem Rennen versteht Giancarlo das Auto besser. Er wird in Suzuka sicher besser sein."

Ob die Probleme von Fisichella eine Rückkehr von Felipe Massa beschleunigen könnten, wollte er nicht beantworten. "Es ist noch zu früh, um zu sagen, ob er vor Saisonende fahren kann", sagte er. Stattdessen möchte man nichts übereilen und vorsichtig sein. Massa werde jeden Tag von seinem Arzt untersucht und werde bald mit dem Karttraining beginnen.

Zu seinem potenziellen nächstjährigen Teamkollegen Fernando Alonso und einer möglichen Bekanntgabe seiner Verpflichtung in Suzuka äußerte sich Domenicali nicht. "Wir werden unsere Fahrer bekanntgeben, sobald wir soweit sind. Aber wir wollen nicht zu lange warten."